Allerta Allerta!

Herz­lich Will­kom­men auf dem Anti­f­ra* Blog! Anti­f­ra* steht für Anti­fa­schis­mus und Anti­ras­sis­mus. Hier blog­gen Autor*innen zu den The­men Anti­fe­mi­nis­mus, Migran­ti­scher Anti­fa­schis­mus, Pro­zess­be­ob­ach­tun­gen, Sicher­heits­be­hör­den, Neo­na­zis­mus und Grenzregimen.

Rezension: Tanjev Schultz: „Nationalsozialistischer Untergrund“

Wenig ambi­tio­nier­tes Cover eines wenig ambi­tio­nier­ten Buches

Im Novem­ber 2021 jährt sich die Selbst­ent­tar­nung des „Natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Unter­grunds“ (NSU) zum zehn­ten Mal. Das durch eine Viel­zahl von „Ver­trau­ens­leu­ten“ der Sicher­heits­be­hör­den flan­kier­te Ter­ror­netz­werk der Nazi-Kame­ra­dIn­nen hat­te in der Zeit zwi­schen 1999 bis 2011 wenigs­tens neun Mor­de an Migran­ten und einen wei­te­ren an einer Poli­zis­tin, drei Bom­ben­an­schlä­ge und 15 Raub- und Bank­über­fäl­le mit zahl­rei­chen zum Teil lebens­ge­fähr­lich Ver­letz­ten  in der Bun­des­re­pu­blik ver­übt. Nach einem miss­lun­ge­nen Bank­über­fall von Uwe Mund­los und Uwe Böhn­hardt in Eisen­ach am 4. Novem­ber 2011 wur­de das berüch­tig­te soge­nann­te Paul­chen-Pan­ther-Beken­ner­vi­deo im Namen des NSU ver­brei­tet. Ihre Kom­bat­tan­tin noch aus den Tagen der Jena­er Kame­rad­schaft in den 1990er Jah­ren, Bea­te Zsch­ä­pe, ver­schick­te es gemein­sam mit bis­lang noch unbe­kann­ten Unter­stüt­ze­rIn­nen an wenigs­tens 15 Adres­sen – dar­un­ter eines direkt im Kuvert ohne Brief­mar­ken, ein­ge­wor­fen in den Brief­kas­ten der Nürn­ber­ger Nach­rich­ten, adres­siert an den Redak­teur Her­bert Führ. Wei­ter­le­sen „Rezen­si­on: Tan­jev Schultz: „Natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Untergrund““

Rezi: Strammstehen vor der Demokratie.

Maxi­mi­li­an Fuhr­mann / Sarah Schulz: Stramm­ste­hen vor der Demo­kra­tie. Extre­mis­mus­kon­zept und Staats­schutz in der Bun­des­re­pu­blik. Stutt­gart 2021.

Pro­vin­zi­el­ler Extre­mis­mus: Selbst in Sachsen

»Im Unter­schied zum Rechts­extre­mis­mus tei­len sozia­lis­ti­sche und kom­mu­nis­ti­sche Bewe­gun­gen die libe­ra­len Ideen von Frei­heit, Gleich­heit, Brü­der­lich­keit – inter­pre­tie­ren sie aber auf ihre Wei­se um.« Die­ser Satz war zehn Jah­re lang in einem Dos­sier der Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung (bpb) über soge­nann­ten Links­extre­mis­mus zu lesen und stand in die­sem Zeit­raum unbe­ach­tet im Web. Ein Tweet im Janu­ar 2021 lös­te einen Shit­s­torm von Kon­ser­va­ti­ven und extrem Rech­ten aus. Die Ideen des Libe­ra­lis­mus könn­ten nicht in einen Bezug zu „links­extre­men“ Bewe­gun­gen gesetzt wer­den, so der Tenor. Dar­auf­hin inter­ve­nier­te das Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern, dem die bpb unter­ge­ord­net ist, und ver­lang­te eine Ände­rung des Tex­tes zuguns­ten einer For­mu­lie­rung des Ver­fas­sungs­schut­zes. Wei­ter­le­sen „Rezi: Stramm­ste­hen vor der Demokratie.“

Baseballschlägerjahre in der Uckermark

Überfall BusBase­ball­schlä­ger­jah­re — mitt­ler­wei­le ein Epo­chen­be­griff für Anti­fa, wenn sie an die frü­hen 1990er Jah­re denkt. Dazu gibts in Groß eine Dokuse­r­ie beim rbb — und noch viel bes­ser: in Klein und von Unten in der Online-Serie „Gegen uns. Betrof­fe­ne im Gespräch über rech­te Gewalt nach 1990 und die Ver­tei­di­gung der soli­da­ri­schen Gesell­schaft“ die Abtei­lung „Base­ball­schlä­ger­jah­re in der Ucker­mark: Rech­te Gewalt und Gegen­wehr“.

 

 

Franco-Albrecht-Prozess: Ist doch ein ganz Netter

Pas­send zur Pro­zess­eröff­nung: Adbus­ting in der Frank­fur­ter Innenstadt

Er setzt sich ger­ne in Sze­ne, soviel steht fest. Bereits vor Pro­zess­be­ginn in einem lan­gen Inter­view mit dem rus­si­schen Pro­pa­gan­da­sen­der RT Deutsch hat­te Fran­co Albrecht die Mög­lich­keit sich als Opfer vie­ler Zufäl­le und Sach­zwän­ge dar­zu­stel­len. Und auch im Pro­zess, der nun fast 4 Jah­re nach sei­ner Ver­haf­tung end­lich star­tet, sieht es so aus, als ob er die­se unglaub­li­che Ver­harm­lo­sung wei­ter durch­zie­hen will. Wei­ter­le­sen „Fran­co-Albrecht-Pro­zess: Ist doch ein ganz Netter“