In der rassistischen Zeitmaschine

coraxKom­men die 1990er Jah­re zurück? Also jene Zeit, in der es täg­lich Brand­an­schlä­ge auf Asyl– und Flücht­lings­un­ter­künf­te gab, jene Zeit, in der ras­sis­ti­sche Mor­de aus allen Tei­len der Repu­blik, aber beson­ders aus  Ost­deutsch­land gemel­det wur­den? Kommt all das zurück? Wer die Nach­rich­ten über ras­sis­ti­sche Angrif­fe auf Flücht­lings­un­ter­künf­te, ehren­amt­li­che Hel­fer und Poli­ti­ker, die sich für Flücht­lin­ge enga­gie­ren ver­folgt, kann sich die­ses Ein­drucks nicht erweh­ren. Zu signi­fi­kant ist der Anstieg sol­cher Angrif­fe gegen­über jenen der Jah­re 2013 und 2014. Das Selbst­be­wusst­sein, mit dem Neo­na­zis in der Öffent­lich­keit auf­tre­ten, Ras­sis­mus pro­pa­gie­ren und Gewalt aus­üben, scheint einen neu­en Höhe­punkt zu errei­chen, und der­zeit gren­zen­los zu sein. Wie­der­holt sich also die Geschich­te als bit­te­re, ras­sis­ti­sche Far­ce? Wei­ter­le­sen „In der ras­sis­ti­schen Zeitmaschine“

Sowas kommt von sowas her: 8. Mai und NSU

HeilbronnGedenken Im baden-würt­tem­ber­gi­schen Heil­bronn gibt es im Stadt­zen­trum, mit­ten in der Fuß­gän­ger­zo­ne, einen his­to­ri­schen Turm, der als eine Art zen­tra­le Gedenk­stät­te für die Lei­den der Heilbronner_innen in den Krie­gen des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts betrach­tet wer­den kann. Der­lei Denk­mä­ler, meist weni­ger monu­men­tal, gibt es in fast allen Städ­ten Deutschlands.

Auf der Spit­ze des Heil­bron­ner Turms sitzt ein gol­de­ner Phö­nix, als „Sym­bol für den Über­le­bens­wil­len der durch den Bom­ben­an­griff am 4. Dezem­ber 1944 stark zer­stör­ten Stadt“. Dass sie die­sen Auf­stieg aus der Asche geschafft hat, so heißt es wei­ter, „ver­dankt die Stadt den Frau­en und Män­nern, wel­che die Schre­cken des Krie­ges und des Natio­nal­so­zia­lis­mus über­lebt haben“. Wei­ter­le­sen „Sowas kommt von sowas her: 8. Mai und NSU

Ein Prozess, der uns alle angeht

Am 20.4. hat der Pro­zess gegen die Gol­de­ne Mor­gen­rö­te (Chry­si Avgi) in Athen begon­nen. Kurz dar­auf wur­de er wegen feh­len­der juris­ti­scher Ver­tre­tung eines der Ange­klag­ten unter­bro­chen und auf den 7.5. ver­tagt. Wor­um geht es in die­sem Pro­zess und wie­so ist er sowohl für Grie­chen­land, als auch für ganz Euro­pa wich­tig? Wei­ter­le­sen „Ein Pro­zess, der uns alle angeht“

Besser spät als nie: NSU-Untersuchungsausschuss in BaWü

NSU-LUA.BaWue.2015.Abgeordneter.DrexlerAm 23. Janu­ar 2015 fand nach drei nicht­öf­fent­li­chen die ers­te öffent­li­chen Sit­zung des baden-würt­tem­ber­gi­schen Lan­des­un­ter­su­chungs­aus­schuss (LUA) mit der exak­ten Bezeich­nung „Die Auf­ar­bei­tung der Kon­tak­te und Akti­vi­tä­ten des Natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Unter­grunds (NSU) in Baden-Würt­tem­berg und die Umstän­de der Ermor­dung der Poli­zei­be­am­tin M. K.“ statt.   Wei­ter­le­sen „Bes­ser spät als nie: NSU-Unter­su­chungs­aus­schuss in BaWü“

Weimarer Frühling

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Nach einem klä­ren­den Gewit­ter: Regen­bo­gen über dem Wei­ma­rer Markt­platz Foto: Burschel

In Wei­mar hat sich etwas Unge­wöhn­li­ches ereig­net: dort ist die übli­che Opfer-Täter-Umkehr, wenn es um Poli­zei­ge­walt geht, gran­di­os geschei­tert. In der Nacht zum 20. April 2012 waren vier jun­ge Leu­te wegen des Ver­dachts der Sach­be­schä­di­gung von Wei­ma­rer Beamt_innen in Gewahr­sam genom­men und – nach Anga­ben der Betrof­fe­nen – in den poli­zei­li­chen Haft­zel­len gede­mü­tigt und – im Fal­le einer jun­gen Frau – belei­digt und hand­fest miß­han­delt wor­den. Nach dem Schock die­ser bra­chia­len Frei­heits­be­rau­bung brauch­ten die jun­gen Leu­te, die sich einer links­al­ter­na­ti­ven Sze­ne zurech­nen, erst­mal ein paar Wochen, ehe sie sich zur Anzei­ge gegen die Polizist_innen ent­schlos­sen. Lan­ge Zeit wer­den sie die­sen Schritt, wie vie­le ande­re in ähn­li­cher Situa­ti­on, bit­ter bereut haben, denn der Spieß der Straf­an­zei­ge wur­de recht bald zu ihren Unguns­ten umge­dreht und drei von ihnen fan­den sich schließ­lich auf der Ankla­ge­bank im Amts­ge­richt Wei­mar wie­der. Nach­dem das Ver­fah­ren gegen die beschul­dig­te Schicht der Poli­zei­in­spek­ti­on (PI) Wei­mar ein­ge­stellt wor­den war, muss­te fast auto­ma­tisch Kla­ge gegen die drei Betrof­fe­nen wegen „fal­scher Ver­däch­ti­gung“ der Beamt_innen und der „Vor­täu­schung einer Straf­tat“ erho­ben wer­den. Wei­ter­le­sen „Wei­ma­rer Frühling“