Manchmal erstaunt es, wie überrascht manche Menschen auf die immer stärkere Sichtbarkeit der extremen Rechten oder auf die Aufdeckung des NSU reagieren. Eine Wanderausstellung in Berlin unternimmt nun den Versuch, die aktuellen Verhältnisse in einen historischen Kontext zu setzen und aufzuzeigen, dass viele heutige Strukturen eigentlich kein neues Phänomen darstellen. Die Ausstellung trägt den Titel „Immer wieder? Extreme Rechte und Gegenwehr in Berlin seit 1945“ und betrachtet beispielhaft an zehn Ereignissen die Kontinuität neofaschistischen Denkens und Handelns im Berliner Kontext. Weiterlesen „Ob Ost, ob West: Braune Berliner Kontinuitäten“
Ihre Wahlbeteiligung bei der neunten Direktwahl zum Europäischen Parlament im Mai 2019 kündigte am vergangenen Wochenende die faschistische Partei CasaPound Italia an. Parteisekretär Simone di Stefano präsentierte im Innenministerium das Symbol, unter dem die „Faschisten des 3. Jahrtausend“ antreten werden, und verkündete: „Wir werden die [notwendigen] Unterschriften [zur Wahlzulassung] nicht sammeln müssen, auch wenn wir uns auf diese Eventualität bereits vorbereitet haben, weil sich auf dem von uns präsentierten [Partei]Symbol der Verweis auf die „Allianz der Europäischen nationalen Bewegungen“ (AENM) befindet, die vom ungarischen Europaparlamentsmitglied Béla Kovács angeführt wird.“ Weiterlesen „Vom rassistischen Pogrom ins Europäische Parlament“
Vertreter*innen verschiedener national-revolutionärer Bewegungen und Bewegungsparteien trafen sich am 30. März 2019 in der belgischen Hauptstadt. Ausgerichtet hatte das Treffen die englische Dependance von CasaPound Italia „The Vortex Londinium“ und, mit großer Wahrscheinlichkeit, Konstantinos Boviatsos, der Assistent des EU-Parlamentariers Georgios Epitideios von der griechischNazi-Partei „Goldene Morgenröte“. Weiterlesen „Faschistische europäische Vernetzung in Brüssel“
Die lombardische Hauptstadt Mailand erlebte am vergangenen Samstag einen „sabato nero“ (dt.: schwarzer Samstag). Im Laufe des Tages fanden mehrere faschistische Veranstaltungen anlässlichdes 100ten Jahrestag der Gründung der faschistischen Kampfbünde, der „Fasci italiani di combattimento“, statt. Diese paramilitärischen Milizen wurden am 23. März 1919 in einem Saal des „Circolo dell’alleanza industriale“ an der Piazza San Sepolcroin Mailand von Benito Mussolini gegründet. Keinen Monat später starteten diein Italien wegen ihrer schwarzen Uniformierung auch „camicie nere“ (dt.: Schwarzhemden) genannten Faschistenihre ersten Angriffe auf die organisierte Arbeiterbewegung. Während eine Gruppe der „Fasci di Combattimento“ am 15. April in Mailand eine Gewerkschaftsdemonstration angriff, wobei es Tote gab, attackierte eine andere Gruppe der Faschisten den Sitz der sozialistischen Zeitung „Avanti“ und setzte ihn in Brand. Dies war der Auftakt dessen, was Mussolini am 23. März proklamierte: „[Heute] gründen wir eine Gegenpartei, die Fasci di Combattimento, sie wendet sich gegen zwei Gefahren. Erstens gegen den Hass der Linken und zweitens gegen deren Zerstörungswut.“ Alles weiter ist jedem guten Geschichtsbuch zu entnehmen.Weiterlesen „Ein „schwarzer Samstag“ in Mailand“