Es war in der Tat wieder gruselig in Wurzen, wo etwa 250 Antifaschist_innen gegen die aktuellen rassistischen Angriffe auf Geflüchtete protestierten. Es war klar, dass unter den Demonstrierenden kaum Menschen aus Wurzen sein würden und das sich Leute von der Demo, die sich außerhalb der Polizeisperren um den Kundgebungsort im Stadtpark direkt neben dem Bahnhof der Joachim-Ringelnatz-Stadt bewegt hätten, sich in große Gefahr begeben hätten, denn die Straßen kontrolliert dort der organisierte Nazimob: eine neue SA marschiert in Wurzen und anderswo (wie etwa zeitgleich in Cottbus). Aus gegebenem Anlass dokumentieren wir hier den Demoaufruf des Bündnisses „Irgendwo in Deutschland“, der auf die schweren rassistischen Angriffe, die verheerende mediale Berichterstattung und die erschreckenden polizeilichen und politischen Reaktionen darauf eingeht. Darunter die Pressemitteilung des Bündnisses zu den Angriffen schwer bewaffneter Nazis auf die Antifa-Demonstration am Samstag:
Schlagwort: Flucht&Asyl
Wirklich Willkommen? Anmerkungen zum Thema deutsche «Willkommenskultur»
Seit die katastrophale Lage an den europäischen Grenzen im Sommer 2015 die Bundesregierung dazu nötigte, mehr Geflüchtete aufzunehmen, ist die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland stark gestiegen. Als Reaktion darauf erhalten einerseits Pegida & Co. verstärkt Zulauf und es ereignen sich beinahe täglich Angriffe auf Flüchtlinge. Andererseits engagieren sich viele Menschen, um die neu ankommenden Geflüchteten zu unterstützen. Die Bilder der bejubelten Ankunft von syrischen Geflüchteten am Münchner Hauptbahnhof oder der unzähligen Freiwilligen, die Kleiderkammern in Hamburg organisieren, gingen nicht nur in Deutschland, sondern auch international durch die Medien. Bald entstand der Begriff der «Willkommenskultur». Doch was genau steht hinter diesem Begriff und wie ist er zu bewerten? Weiterlesen „Wirklich Willkommen? Anmerkungen zum Thema deutsche «Willkommenskultur»“
Löbau: „Wir fordern ein Ende des Kuschelns mit AfD und PEGIDA“
Auch in Löbau hat es am Wochenende 20./21. Februar 2016 einen gefährlichen Anschlag mit Molotowcocktails auf eine Geflüchteten-Unterkunft gegeben. Das Gebäude beherbert derzeit 300 Asylsuchende, der Anschlag war also versuchter Mord an den Bewohnern. Wir dokumentieren hier die Pressemitteilung der geschätzten Kolleg_innen von „Augen auf e.V.“ Oberlausitz:
„Die Saat geht auf – gedüngt durch eine Kultur des Schweigens und Wegsehens
Sächsische, zivilgesellschaftliche Initiativen verurteilen den versuchten Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim in Löbau und die unglaubliche Pogromstimmung während und nach dem Brand eines geplanten Flüchtlingsheimes in Bautzen und fordern von der demokratischen Gesellschaft konsequentes und entschlossenes Handeln. Weiterlesen „Löbau: „Wir fordern ein Ende des Kuschelns mit AfD und PEGIDA““
Marathon auf dem Balkan
Nachdem wir nun seit einigen Tagen auf der Balkanroute unterwegs sind, habe ich mehr und mehr das Gefühl, einem Marathon über etliche Länder hinweg zu folgen. Den Flüchtlingen dürfte es ähnlich gehen: Es geht nicht nur darum, das Ziel schnellst möglich zu erreichen – die meisten sind erst vor wenigen Tagen aus der Türkei aufgebrochen – sondern es gibt an etlichen Punkten auch «Versorgungsstationen», wo Wasser, Obst, Kohlenhydrate und medizinische Betreuung angeboten werden. Eben wie bei einem Marathon. Weiterlesen „Marathon auf dem Balkan“
Dialog der Klapptafeln
«We will rise»-Ausstellung zur Refugee-Bewegung
Kurz vor der Ausstellungseröffnung Anfang August kam es zu einer heftigen Debatte. Im Hof des Friedrichshain-Kreuzberg-Museums diskutierten die Ausstellungsmacher_innen mit der Museumsleitung darüber, ob und wie die Refugee-Bewegung die Politik des Bezirks kritisieren darf. Der Bezirksteil Kreuzberg war einer der Kristallisationspunkte der neuerlich erstarkten Bewegung der letzten Jahre. Hier befinden sich der Oranienplatz mit dem berühmt gewordenen Protestcamp und die mit einem massiven Polizeiaufgebot geräumte Gerhart-Hauptmann-Schule. Weiterlesen „Dialog der Klapptafeln“