Bauhaus und Antifaschismus: Aktion beim „Feine Sahne Fischfilet“-Konzert in Dessau

Das Bau­haus in Des­sau, hoch­prä­ten­tiö­ses UNESCO-Kul­tur­er­be, hat sich die­ses Ver­mächt­nis­ses als unwür­dig gezeigt: Die Direk­to­rin der geschichts­träch­ti­gen Ein­rich­tung ver­wies nach etwa 100 Kon­zer­ten in Koope­ra­ti­on mit dem ZDF den öffent­lich-recht­li­chen Sen­der des Hau­ses, als die Ros­to­cker Punk­band „Fei­ne Sah­ne Fisch­fi­let“ auf dem Pro­gramm stand. Die Begrün­dung war unpo­li­tisch, dumm und geschichts­los, der im Grun­de anti­fa­schis­ti­schen Geschich­te des Bau­hau­ses in kei­ner Wei­se ange­mes­sen. Man hat­te allen Erns­tes argu­men­tiert, die Design- und Archi­tek­tur­schu­le als Unesco-Welt­kul­tur­er­be­stät­te sol­le nicht zum Aus­tra­gungs­ort poli­ti­scher Agi­ta­ti­on und Aggres­si­on wer­den. Wei­ter­le­sen „Bau­haus und Anti­fa­schis­mus: Akti­on beim „Fei­ne Sah­ne Fischfilet“-Konzert in Dessau“

Interview mit Renato Biagettis Mutter Stefania Zuccari: „Der Faschismus war nie weg“

Graf­fi­to für Rena­to Bia­get­ti in Rom

Unser Ita­li­en-Kor­re­spon­dent Hei­ko Koch inter­view­te am 26. Sep­tem­ber 2018 in Rom Ste­fa­nia Zuc­ca­ri, die Mut­ter von Rena­to Bia­get­ti. Rena­to Bia­get­ti wur­de im August 2006 in Foce­ne, einem Vor­ort von Rom, von einem Faschis­ten ermor­det. Ste­fa­nia Zuc­ca­ri grün­de­te dar­auf mit ande­ren Frau­en das „Comi­ta­to Madri per Roma Cit­tà Aperta“ [„Komi­tee der Müt­ter für Rom Offe­ne Stadt“] und enga­giert sich seit­dem grenz­über­grei­fend gegen Poli­zei­ge­walt und Faschis­mus und für sozia­le Gerech­tig­keit. Ste­fa­nia Zuc­ca­ri: „Wenn ich in mei­nem Kopf nur den­je­ni­gen sehen wür­de, der Rena­to getö­tet hat, dann wäre ich in mei­nem Kopf ste­hen geblie­ben. Mein Geist muss­te sich öff­nen und dazu brauchst du Lie­be.“ Wei­ter­le­sen „Inter­view mit Rena­to Bia­get­tis Mut­ter Ste­fa­nia Zuc­ca­ri: „Der Faschis­mus war nie weg““

Rosa Luxemburgs Rückkehr nach Zamość

Die Wahr­heit kommt immer ans Licht. Selbst Gott kann die Wahr­heit nicht ändern. Das kön­nen nur His­to­ri­ker.“ Der das sagt, ist Pro­fes­sor Nicho­las Kittri, der hoch betag­te Nef­fe des Wider­stands­kämp­fers Leon Feld­hend­ler, dem an die­sem Tag pos­tum ein hoher Orden des pol­ni­schen Mili­tärs ver­lie­hen wird. Anlass ist der 75. Jah­res­tag des Häft­lings­auf­stands im deut­schen Mas­sen­mord­la­ger Sobi­bór in Ost­po­len, nahe der ukrai­ni­schen und der weiß­rus­si­schen Gren­ze. Am 14. Okto­ber 1943 erho­ben sich die jüdi­schen Häft­lin­ge, die den Nazis als Instru­men­te der Ver­nich­tung in den Gas­kam­mern von Sobi­bór dien­ten, gegen ihre Pei­ni­ger. Feld­hend­ler und der Leut­nant der Roten Armee, Alex­an­der Pet­scher­ski, führ­ten den Auf­stand an. Die Gefan­ge­nen töte­ten 12 SS-Män­ner und tra­ten eine ver­zwei­fel­te Flucht durch Sta­chel­draht­ver­hau und das Minen­feld an. Von den etwa 365 Flie­hen­den erreich­ten nur rund 200 den nahen, ret­ten­den Wald und flo­hen wei­ter. Bis zur Befrei­ung durch die Rote Armee Mit­te 1944 wur­den wei­te­re etwa 150 Geflo­he­ne durch die Deut­schen, durch pol­ni­sche Kol­la­bo­ra­teu­re und anti­se­mi­ti­sche Par­ti­sa­nen­grup­pen ermor­det. 47 der ehe­ma­li­gen Sobi­bór-Häft­lin­ge über­leb­ten die deut­sche Besat­zung. Wei­ter­le­sen „Rosa Luxem­burgs Rück­kehr nach Zamość“

Fünfter Jahrestag des Mordes an Clément Meric: Ein Interview mit seinen Eltern

Der 18-jäh­ri­ge Anti­fa­schist Clé­ment Méric wur­de am 5. Juni 2013 mit­ten in Paris – im 9. Arron­dis­se­ment – von einem rechts­ra­di­ka­len Skin­head erschla­gen. In einem Beklei­dungs­ge­schäft in der Rue Caum­ar­tin tra­fen an die­sem Nach­mit­tag eine Grup­pe jun­ger Antifaschist*innen und eine etwa gleich­gro­ße Grup­pe Naziskin­heads auf­ein­an­der. Es ent­spann sich ein ver­ba­ler Streit. Die Rech­ten benach­rich­tig­ten ihre Kame­ra­den. Als ihre Ver­stär­kung ein­traf, kam es vor dem Geschäft zu einer Schlä­ge­rei. Der Nazi Este­ban Moril­lo schlug dabei so hart mit einem Schlag­ring zu, dass der schmäch­ti­ge Clé­ment Méric mas­si­ve Gehirn­ver­let­zun­gen erlitt. Zusätz­lich fiel Clé­ment bei dem ein­tre­ten­den Sturz mit dem Kopf auf einen Metall­pol­ler. Clé­ment kam nicht mehr zu Bewusst­sein und ver­starb im Kran­ken­haus. Wei­ter­le­sen „Fünf­ter Jah­res­tag des Mor­des an Clé­ment Meric: Ein Inter­view mit sei­nen Eltern“