Über die „Alternative für Deutschland“ (AfD) wurde in den vergangenen Jahren viel publiziert und analysiert. Entlarvt wurden ihre antifeministischen Ressentiments, ihr völkischer Habitus und ihr antimuslimischer Rassismus. Analysiert wurden die Wählerstruktur und ihr kapitalistisch-neoliberales Grundverständnis. Aufgedeckt ihre Rolle als parlamentarischer Arm der Neuen Rechten mit Verbindungen zu Burschenschaften und den so genannten Identitären. Warum erscheint es notwendig, ein weiteres Puzzleteil hinzuzufügen und ein weiteres begrenztes Feld wie das Afrikabild näher zu betrachten? Reichen die vorliegenden Untersuchungen nicht? Und spielt Afrika im Gegensatz zum Beispiel zu Islam oder Türkei bisher nicht eine vergleichsweise untergeordnete Rolle in den politischen Äußerungen der AfD? Anhand des Afrikabildes werden jedoch nicht nur die völkisch-nationalistischen Argumentationslinien sichtbar, sondern ebenso die kapitalistisch-neoliberalen. Gleichzeitig verdeutlicht ein näherer Blick auf diesen Aspekt eine – besorgniserregende – relative Nähe der AfD-Position zu problematischen Politikansätzen auch anderer „etablierter“ Parteien. Weiterlesen „Das rassistische Afrikabild der AfD“
Schlagwort: Minderheitenrechte
Ein guter Tag für den Feminismus: Proteste gegen AfD-Wahn in Kreuzberg
Weit über 1500 Demonstrant*innen haben heute in Kreuzberg unter dem Motto „Nicht in unserem Namen — Kein Feminismus ohne Antirassismus“ gegen Rassismus demonstriert. Anlass war der von Leyla Bilge, AfD-Mitglied und „Exmuslima“ initiierte „Marsch der Frauen“, zu dem auch AfD-Bezirksverbände und der Thüringer AfD-Fraktionsvorsitzende Björn Höcke mobilisiert hatten. Weiterlesen „Ein guter Tag für den Feminismus: Proteste gegen AfD-Wahn in Kreuzberg“
Afrin-Demo: Deutschland, Du Hund!
Mehrere Tausend Menschen zogen gestern Nachmittag (4. Februar 2018), mit einer antifaschistischen Demonstration durch Kreuzberg und Neukölln und protestierten gegen den völkerrechtswidrigen Krieg, den der türkische Staatschef Erdoğan in die kurdischen Gebiete in Nordsyrien mit Stoßrichtung auf die Stadt Afrin trägt. Redner_innen beklagten nicht nur die vielen zivilen Opfer der brachialen türkischen Invasion, sondern übten auch heftige Kritik an der deutschen Unterstützung des türkischen Vorgehens. Entsprechend lautete ein zentrales Transparent der Demo „YPG statt SPD — Deutschland, du Hund“. Weiterlesen „Afrin-Demo: Deutschland, Du Hund!“
Staatsanwaltschaften und rechter Terror: Preisverleihung in Potsdam
Im Rahmen des Neujahrsempfanges der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg ist am Montag, 22. Januar 2018, auch wieder der „Wissenschaftlich-publizistische Förderpreis“ vergeben worden. Geehrt werden mit der Vergabe des Preises für das Jahr 2017 zwei junge Wissenschaftlerinnen, die sich ein heikles Thema vorgenommen haben: Fiona Schmidt und Isabella Greif reichten ihre Masterarbeit zum Thema „Staatsanwaltschaftlicher Umgang mit rechter und rassistischer Gewalt. Eine Untersuchung struktureller Defizite und Kontinuitäten am Beispiel der Ermittlungen zum NSU-Komplex und dem Oktoberfestattentat“ ein. Sie kommen in ihrer Arbeit, die sie an der Humboldt-Universität zu Berlin vorlegten, zu einer ernüchternden Bilanz der Tätigkeit staatlicher Ermittlungs- und Verfolgungsbehörden, wenn es um nazistische, rechte und rassistische Gewalttaten und terroristische Nazi-Anschläge geht. Weiterlesen „Staatsanwaltschaften und rechter Terror: Preisverleihung in Potsdam“
Straßenumbenennung und weißer Stress
Der Beitrag thematisiert den mit dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte vom 17. März 2016 offiziell begonnenen Prozess der Umbenennung von Straßen im Berliner „Afrikanischen Viertel“ und weiße Abwehr am Beispiel der medialen Debatte im Anschluss an die Veröffentlichung alternativer Namensvorschläge Ende Mai 2017. Die diskutierten Medienbeiträge zur Straßenumbenennung, die in den zwei Wochen nach der Namensveröffentlichung publiziert wurden, werden im Hinblick auf weiße Abwehrstrategien besprochen und in Beziehung zum Umgang mit Rassismus in Deutschland gesetzt. Von dieser Kontextualisierung ausgehend plädiert der Text für eine flächendeckende rassismuskritische Bildung, die den Zusammenhang von Kolonialismus und Rassismus bis in die Gegenwart zum Thema macht. Weiterlesen „Straßenumbenennung und weißer Stress“