Mehrere Tausend Menschen zogen gestern Nachmittag (4. Februar 2018), mit einer antifaschistischen Demonstration durch Kreuzberg und Neukölln und protestierten gegen den völkerrechtswidrigen Krieg, den der türkische Staatschef Erdoğan in die kurdischen Gebiete in Nordsyrien mit Stoßrichtung auf die Stadt Afrin trägt. Redner_innen beklagten nicht nur die vielen zivilen Opfer der brachialen türkischen Invasion, sondern übten auch heftige Kritik an der deutschen Unterstützung des türkischen Vorgehens. Entsprechend lautete ein zentrales Transparent der Demo „YPG statt SPD — Deutschland, du Hund“.
Denn NATO-Partner Türkei setzt bei seinen Angriffskrieg vor allem deutsche Waffen ein. Das Politmagazin Monitor zeigte vergangene Woche in einem bedrückenden Beitrag Bilder von deutschen Leopard-II-Panzern, weiteren Fahrzeugen und Fahrzeugteilen aus deutscher Herstellung und deutsche Sturmgewehre der Firma „Heckler & Koch“ in den Händen nicht nur türkischer Soldaten, sondern auch von Verbündeten der türkischen Armee, der islamistischen, so genannten Freien Syrischen Armee und sogar der terroristischen „Mörderbande“ (Sevim Dağdelen) „Ahrar al Sham“.
Die Wut der Demonstrierenden über das türkische Wüten in den kurdischen Gebieten und über die Verlogenheit der deutschen Regierung, allen voran Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD), die von einer „fluiden Lage“ spricht, die man nicht bewerten wolle, war mit Händen zu greifen: Bleibt nur zu hoffen, dass die Träger_innen des Transparents mit der Aufschrift „Erdoğan, Afrin ist dein Ende!“ recht behalten.