„Wir befinden uns zur Zeit an einem kritischen Punkt – einem entscheidenden Moment. ‚CasaPound Italia‘ verfügt über eine sehr große Bewegung. Aber wir können sie stoppen, wenn wir es schaffen mit anderen Genoss*innen koordiniert zusammen zu arbeiten. Wenn wir aber warten, werden sie weiter wachsen und es wird sehr schwer für uns werden.“ So Pietro, ein Mitglied des antifaschistischen Kollektivs „Quarticciolo Ribelle“ aus Rom.
Am 25. September diesen Jahres traf sich antifra*-Korrespondent Heiko Koch mit Pietro und Marco in dem von ihrem Kollektiv besetzten Haus an der Piazza Quarticciolo in Rom. Er befragte sie zu der politischen Situation in Italien, sowie zu der Stadtteilarbeit ihre Kollektivs. Im Anschluss an das Interview zeigten sie mir den von ihnen betriebenen „Palestra Popolare Quarticciolo“, der sich unweit des Piazza in der Via Ostuni 4 befindet und wo gerade ein Boxtraining für Teenager stattfand. Weiterlesen „Stadtteil-Antifa „Quarticciolo Ribelle“: „Wir schaffen es nur in der Tragödie zusammenzuhalten““
Thema: Allgemein
Bauhaus und Antifaschismus: Aktion beim „Feine Sahne Fischfilet“-Konzert in Dessau
Das Bauhaus in Dessau, hochprätentiöses UNESCO-Kulturerbe, hat sich dieses Vermächtnisses als unwürdig gezeigt: Die Direktorin der geschichtsträchtigen Einrichtung verwies nach etwa 100 Konzerten in Kooperation mit dem ZDF den öffentlich-rechtlichen Sender des Hauses, als die Rostocker Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ auf dem Programm stand. Die Begründung war unpolitisch, dumm und geschichtslos, der im Grunde antifaschistischen Geschichte des Bauhauses in keiner Weise angemessen. Man hatte allen Ernstes argumentiert, die Design- und Architekturschule als Unesco-Weltkulturerbestätte solle nicht zum Austragungsort politischer Agitation und Aggression werden. Weiterlesen „Bauhaus und Antifaschismus: Aktion beim „Feine Sahne Fischfilet“-Konzert in Dessau“
Interview mit Renato Biagettis Mutter Stefania Zuccari: „Der Faschismus war nie weg“
Unser Italien-Korrespondent Heiko Koch interviewte am 26. September 2018 in Rom Stefania Zuccari, die Mutter von Renato Biagetti. Renato Biagetti wurde im August 2006 in Focene, einem Vorort von Rom, von einem Faschisten ermordet. Stefania Zuccari gründete darauf mit anderen Frauen das „Comitato Madri per Roma Città Aperta“ [„Komitee der Mütter für Rom Offene Stadt“] und engagiert sich seitdem grenzübergreifend gegen Polizeigewalt und Faschismus und für soziale Gerechtigkeit. Stefania Zuccari: „Wenn ich in meinem Kopf nur denjenigen sehen würde, der Renato getötet hat, dann wäre ich in meinem Kopf stehen geblieben. Mein Geist musste sich öffnen und dazu brauchst du Liebe.“ Weiterlesen „Interview mit Renato Biagettis Mutter Stefania Zuccari: „Der Faschismus war nie weg““
Rosa Luxemburgs Rückkehr nach Zamość
„Die Wahrheit kommt immer ans Licht. Selbst Gott kann die Wahrheit nicht ändern. Das können nur Historiker.“ Der das sagt, ist Professor Nicholas Kittri, der hoch betagte Neffe des Widerstandskämpfers Leon Feldhendler, dem an diesem Tag postum ein hoher Orden des polnischen Militärs verliehen wird. Anlass ist der 75. Jahrestag des Häftlingsaufstands im deutschen Massenmordlager Sobibór in Ostpolen, nahe der ukrainischen und der weißrussischen Grenze. Am 14. Oktober 1943 erhoben sich die jüdischen Häftlinge, die den Nazis als Instrumente der Vernichtung in den Gaskammern von Sobibór dienten, gegen ihre Peiniger. Feldhendler und der Leutnant der Roten Armee, Alexander Petscherski, führten den Aufstand an. Die Gefangenen töteten 12 SS-Männer und traten eine verzweifelte Flucht durch Stacheldrahtverhau und das Minenfeld an. Von den etwa 365 Fliehenden erreichten nur rund 200 den nahen, rettenden Wald und flohen weiter. Bis zur Befreiung durch die Rote Armee Mitte 1944 wurden weitere etwa 150 Geflohene durch die Deutschen, durch polnische Kollaborateure und antisemitische Partisanengruppen ermordet. 47 der ehemaligen Sobibór-Häftlinge überlebten die deutsche Besatzung. Weiterlesen „Rosa Luxemburgs Rückkehr nach Zamość“
Mahnruf: Antifaschismus tut not!
Erklärung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Internationalen Jahrestreffens des Vereins Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936–1939 e.V.
73 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus beobachten wir mit großer Sorge Rechtstendenzen nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit. Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Nationalismus beziehungsweise Chauvinismus, Autoritarismus, dazu Homophobie und Ausgrenzung von Minderheiten aller Art, zum Beispiel von Behinderten – das, was die Wissenschaft „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ nennt, nimmt allerorten zu und kennzeichnet die gegenwärtige Entwicklung. „Rechtspopulistische“ oder offen faschistische Parteien sind in einer immer größer werdenden Zahl von Ländern an der Regierung beteiligt, auch und gerade in Europa. Weiterlesen „Mahnruf: Antifaschismus tut not!“