Unser Italien-Korrespondent Heiko Koch interviewte am 26. September 2018 in Rom Stefania Zuccari, die Mutter von Renato Biagetti. Renato Biagetti wurde im August 2006 in Focene, einem Vorort von Rom, von einem Faschisten ermordet. Stefania Zuccari gründete darauf mit anderen Frauen das „Comitato Madri per Roma Città Aperta“ [„Komitee der Mütter für Rom Offene Stadt“] und engagiert sich seitdem grenzübergreifend gegen Polizeigewalt und Faschismus und für soziale Gerechtigkeit. Stefania Zuccari: „Wenn ich in meinem Kopf nur denjenigen sehen würde, der Renato getötet hat, dann wäre ich in meinem Kopf stehen geblieben. Mein Geist musste sich öffnen und dazu brauchst du Liebe.“ Weiterlesen „Interview mit Renato Biagettis Mutter Stefania Zuccari: „Der Faschismus war nie weg““
Author: Heiko Koch
Fünfter Jahrestag des Mordes an Clément Meric: Ein Interview mit seinen Eltern
Der 18-jährige Antifaschist Clément Méric wurde am 5. Juni 2013 mitten in Paris – im 9. Arrondissement – von einem rechtsradikalen Skinhead erschlagen. In einem Bekleidungsgeschäft in der Rue Caumartin trafen an diesem Nachmittag eine Gruppe junger Antifaschist*innen und eine etwa gleichgroße Gruppe Naziskinheads aufeinander. Es entspann sich ein verbaler Streit. Die Rechten benachrichtigten ihre Kameraden. Als ihre Verstärkung eintraf, kam es vor dem Geschäft zu einer Schlägerei. Der Nazi Esteban Morillo schlug dabei so hart mit einem Schlagring zu, dass der schmächtige Clément Méric massive Gehirnverletzungen erlitt. Zusätzlich fiel Clément bei dem eintretenden Sturz mit dem Kopf auf einen Metallpoller. Clément kam nicht mehr zu Bewusstsein und verstarb im Krankenhaus. Weiterlesen „Fünfter Jahrestag des Mordes an Clément Meric: Ein Interview mit seinen Eltern“
Tödliche rassistische Eskalation in Italien: Morde und Angriffe vor und nach den Wahlen
Rassistischer Mord auf offener Straße mitten in Florenz: Am 5. März 2018, einen Tag nach den italienischen Parlamentswahlen Wahlen, hat in der Innenstadt von Florenz der 65-jährige Roberto Pirrone den 54-jährigen Senegalesen Idrissa Diène mit mehreren Schüssen auf der Brücke Ponte Amerigo Vespucci erschossen. Nach der Tat wurde Roberto Pirrone verhaftet. Dabei soll er angegeben haben, dass er sich mit seiner Berretta eigentlich selbst das Leben habe nehmen zu wollen. Doch dann habe er nicht den Mut gehabt und sich entschieden, den Rest seines Lebens im Gefängnis zu verbringen. Mit diesem Vorsatz will er auf der Ponte Vespucci den Regenschirmverkäufer Idrissa Diene erschossen haben. Weiterlesen „Tödliche rassistische Eskalation in Italien: Morde und Angriffe vor und nach den Wahlen“
„CasaPound Italia“ organisiert eine faschistische Konferenz in London
Für den kommenden März hat die Londoner „CasaPound“ Sektion „The Vortex Londinium“ eine Konferenz für eine „Internationale Nera“ (d: „Schwarze Internationale“) — in der Stadt an der Themse angekündigt. Der Londoner Ableger der „CasaPound“ ist offiziell noch keinen Monat alt, da verkündet die Sektion, dass sie am Freitag den 9. März eine Konferenz mit Vertretern mehrerer „identity movements“ (d: „identitären Bewegungen“) im Zentrum Londons organisieren will. Gemeint sind mit den „identity movements“ „CasaPound“ aus Italien, „Hogar Social“ aus Spanien, „Bastion Social“ aus Frankreich und die „Goldene Morgenröte“ aus Griechenland. Während man die Namen der griechischen Delegierten noch nicht nennt, gibt man für die „Bastion Social“ den Namen ihres Präsidenten Steven Bissuel, für die national-revolutionäre spanische Bewegung „Hogar Social“ den Namen ihrer Chefin Melisa Dominiguez Ruiz und für „CasaPound“ Italia den Namen des Vize-Präsidenten von „Solidarité Identités“ Alberto Palladino an. Für die Londoner „CasaPound“ Sektion „The Vortex Londinium“ wollen Davide Olla and Francesco Susinno sprechen. Weiterlesen „„CasaPound Italia“ organisiert eine faschistische Konferenz in London“
Bastion Social – eine französische Bewegung à la CasaPound
Die faschistische Bewegungspartei „CasaPound Italia“ findet europaweit Nachahmer. Zur Zeit ist es die national-revolutionäre Sammelbewegung „Bastion Social“, die in Frankreich von sich Reden macht.
für Carlo und Nello Rosselli
In den letzten Wochen hat eine neue extrem rechte Bewegung mit den Namen „Bastion Social“ in Strasbourg, Lyon und Chambéry drei Sitze eröffnet. Die Eröffnung eines weiteren Stützpunkts wurde für den 10. Februar in Aix-en-Provence angekündigt. Treibende Kraft der Bewegung ist die extrem rechte Studentenorganisation „Groupe Union Défense“ (GUD). Mit der „Bastion Social“, die das erste Mal im Mai 2017 mit einer Hausbesetzung in Lyon von sich reden machte, ist eine Sammlungsbewegung entstanden, die sich bemüht in dem außerparlamentarischen Bereich der extremen Rechten unterschiedliche Gruppen zusammenzuführen, zu vereinheitlichen und eine national-revolutionäre Bewegung nach dem Vorbild der „CasaPound Italia“ in Frankreich zu kreieren. Weiterlesen „Bastion Social – eine französische Bewegung à la CasaPound“