Versagen mit System

Unterstützung erwünscht: Crowdfunding für eine kritische Ausstellung zur Geschichte des „Verfassungsschutzes“

Post vom Forum Kri­ti­sche Rechts­extre­mis­mus­for­schung: „.… Viel­leicht hat Ihr bereits von unse­rer Kam­pa­gne gehört. Wir – das Forum für kri­ti­sche Rechts­extre­mis­mus­for­schung (FKR) – füh­ren der­zeit ein Crowd­fun­ding zur Finan­zie­rung des Aus­stel­lungs­pro­jekts „Ver­sa­gen mit Sys­tem“ durch. Die Aus­stel­lung soll bis Anfang nächs­ten Jah­res ent­wi­ckelt wer­den. Damit wol­len wir eine his­to­ri­sche und sys­te­ma­tisch-kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit dem „Ver­fas­sungs­schutz“ und sei­ne Skan­da­len ermög­li­chen.  Die päd­ago­gisch auf­be­rei­te­te Schau kann nach ihrer Fer­tig­stel­lung von inter­es­sier­ten Grup­pen und Initia­ti­ven aus­ge­lie­hen wer­den und soll so ins­be­son­de­re ein Gegen­ge­wicht zur zuneh­men­den PR-Arbeit der VS-Behör­den dar­stel­len. Ein ers­ter Ent­wurf unse­rer Aus­stel­lung wur­de bereits im Febru­ar 2013 bei der Tagung „Wer schützt die Ver­fas­sung? Demo­kra­tie und die Zukunft des Ver­fas­sungs­schut­zes“ des Bil­dungs­werks Wei­ter­den­ken — Hein­rich-Böll-Stif­tung Sach­sen vor­ge­stellt. Den gleich­na­mi­gen Tagungs­band mit wei­te­ren Infor­ma­tio­nen und Tex­ten u.a. von uns kön­nen Sie online ein­se­hen. Zur Umset­zung der Aus­stel­lung konn­ten wir bis­her die Unter­stüt­zung von Wei­ter­den­ken und der Sebas­ti­an-Cobler-Stif­tung ein­wer­ben. Um jedoch das kom­plet­te Pro­jekt zu finan­zie­ren, sind wir auf wei­te­re Spen­den in der Höhe von 5.000 Euro ange­wie­sen. Durch die Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne auf der Platt­form Start​next​.de haben wir bis­her knapp 1.000 Euro „gesam­melt“. Das rest­li­che Geld muss bis zum 09. Dezem­ber 2013 akqui­riert wer­den, sonst kön­nen wir unser Pro­jekt lei­der nicht durch­füh­ren. Wir schrei­ben Sie gezielt an, da wir ver­mu­ten, dass Sie an der The­ma­tik ein beson­de­res Inter­es­se haben. Wir hof­fen daher, dass Sie unser Anlie­gen unter­stüt­zen und die Infor­ma­tio­nen dazu in Ihren Netz­wer­ken streu­en kön­nen. Neben direk­ter finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung – im Gegen­zug gibt es ver­schie­de­ne the­ma­ti­sche „Dan­ke­schöns“ – freu­en wir uns auch sehr über Ver­lin­kun­gen auf Home­pages und sozia­len Netz­wer­ken oder ande­re For­men der Mithilfe.

Hier die Pro­jekt­sei­te

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen gibt es auf der Kam­pa­gnen­sei­te bei Face­book und auf unse­rer Home­page beim Ver­ein Enga­gier­te Wis­sen­schaft e.V.

Zwei Jahre nach Eisenach

Zahlreiche Veranstaltungen zur Selbstenttarnung des NSU

Am 4. Novem­ber 2011 ging in Eisen­ach vor den Augen der Poli­zei ein Wohn­mo­bil in Flam­men auf. Dar­in wur­den zwei Lei­chen gefun­den, die offen­sicht­lich vor­her gewalt­sam zu Tode kamen. Stun­den spä­ter explo­dier­te in der Zwi­ckau­er Früh­lings­stra­ße eine Woh­nung und brann­te aus. In den fol­gen­den Tagen roll­te eine Lawi­ne von unge­heu­er­li­chen Erkennt­nis­sen durchs Land: die bei­den toten Män­ner in dem Wohn­wa­gen waren Uwe Mund­los und Uwe Böhn­hardt, die Woh­nung in Brand setz­te in Zwi­ckau Bea­te Zsch­ä­pe, die sich vier Tage nach Eisen­ach den Behör­den stell­te. Die drei sol­len der Kern einer neo­na­zis­ti­schen Ter­ror­ban­de mit dem Namen „Natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Unter­grund“ (NSU) gewe­sen sein und nach ihrem Unter­tau­chen 1998 wäh­rend der Jah­re 2000 und 2007 neun Men­schen aus ras­sis­ti­schen Moti­ven und eine Poli­zis­tin ermor­det haben, min­des­tens drei Spreng­stoff­an­schlä­ge, einer davon mit einer ver­hee­ren­den Nagel­bom­be in Köln mit vie­len Ver­letz­ten, und (min­des­tens) 15 Bank­rau­be ver­übt haben.

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NSU-Watch erhält Otto Brenner Preis!

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Vor dem Jus­tiz­zen­trum in der Nym­phen­bur­ger Stra­ße in Mün­chen: Pres­se­rum­mel beim NSU-Pro­zess Foto: NSU-Watch

Die Rosa Luxem­burg Stif­tung koope­riert in Sachen NSU-Kom­plex eng mit den Partner_innen von NSU-Watch, einem kri­ti­schen und unan­hän­gi­gen Inter­net­pro­jekt, das sich die Beob­ach­tung, Doku­men­ta­ti­on und kri­ti­sche Beglei­tung des Pro­zes­ses gegen fünf Ange­klag­te aus dem «Natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Unter­grund» (NSU) und sei­nem Umfeld auf die Fah­nen geschrie­ben hat. Die wert­vol­le Arbeit von NSU-Watch hat jetzt mit dem renom­mier­ten Otto Bren­ner Preis der gleich­na­mi­gen Stif­tung die ver­dien­te Aner­ke­nung erhal­ten: die RLS gra­tu­liert den Kolleg_innen und freut sich auf wei­te­re frucht­ba­re Zusammenarbeit.

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Lenin heißt jetzt Jesus

EisenkinderDie net­ten Kolleg_innen von kri​tisch​-lesen​.de haben eine Rezen­si­on des Buches „Eisen­kin­der“ von Sabi­ne Renne­fanz aus mei­ner Feder ver­öf­fent­licht: es ist die Lang­ver­si­on einer Rezen­si­on,  die in ana­ly­se + kri­tik, Nr. 585, vom 14.8.2013 gekürzt erschie­nen ist, und die den geneig­ten Leser_innen nicht vor­ent­hal­ten wer­den soll:

http://​www​.kri​tisch​-lesen​.de/​r​e​z​e​n​s​i​o​n​/​l​e​n​i​n​-​h​e​i​s​s​t​-​j​e​t​z​t​-​j​e​sus

 

Rezension: Kurze Geschichte der Antisemitismusdebatte in der deutschen Linken

Ver­folgt man die ein­schlä­gi­gen Debat­ten, so kann man sich oft des Ein­drucks nicht erweh­ren, dass die deut­sche Lin­ke ihren ganz eige­nen Nah­ost­kon­flikt aus­trägt. Über­iden­ti­fi­ka­ti­on und unre­flek­tier­te Soli­da­ri­tät ent­we­der mit Isra­el oder mit Paläs­ti­na tra­gen beson­ders in den letz­ten zwölf Jah­ren zu einer in Tei­len hoch­emo­tio­na­len Debat­ten­kul­tur bei, die eine sach­li­che Erör­te­rung und dif­fe­ren­zier­te Zugän­ge zur Pro­ble­ma­tik erschwe­ren, wenn nicht unmög­lich machen. Alter­na­ti­ve lin­ke Per­spek­ti­ven auf den Kon­flikt zwi­schen Isra­el und Paläs­ti­na, die die berech­tig­ten Inter­es­sen aller in der Regi­on leben­der Men­schen im Auge haben und daher etwa eine ana­ly­ti­sche Gleich­ran­gig­keit von Kolo­nia­lis­mus­kri­tik, Anti­se­mi­tis­mus­kri­tik und Ideo­lo­gie­kri­tik ein­for­dern sowie die Anwen­dung glei­cher uni­ver­sa­lis­ti­scher Stan­dards an die Beur­tei­lung der Kon­flikt­par­tei­en, gel­ten in hoch­dog­ma­ti­schen Milieus als nicht diskursfähig.

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