Erinnern ist Empowerment

Bênav lebt in Diyar­bakır, der kur­di­schen Metro­po­le im Süd­os­ten der Tür­kei. Er ist Video-Per­for­mance-Künst­ler. Er wirft mit Milch­pa­ckun­gen und Oran­gen um sich und wen­det sich um die lau­fen­de Nebel­ma­schi­ne hin und her, wäh­rend er von kur­di­schen Dör­fern erzählt, die in der Ver­gan­gen­heit dem Erd­bo­den gleich­ge­macht wur­den. In sei­nem wut­end­brann­ten Mono­log spricht er von ver­lo­ren­ge­gan­ge­ner Geschich­te und unter­drück­ter Iden­ti­tät, von gestoh­le­nen Namen und der Suche nach Gerech­tig­keit. Dafür steht Mely Kiyaks Figur im Thea­ter­stück «Auf­stand», das am 20. Novem­ber 2014 im Maxim-Gor­ki-Thea­ter in Ber­lin Pre­mie­re hat­te. Zum Ende des Auf­tritts spricht der Prot­ago­nist eine Wahr­heit des Wider­stan­des aus: «Erin­nern ist Auf­stand.» Bênav sucht nach Erzäh­lun­gen und Rea­li­tä­ten, die in hege­mo­nia­ler Geschichts­schrei­bung mund­tot gemacht wer­den. Sein Auf­stand ist einer der Erin­ne­rung. Erin­nern ist Auf­stand. Erin­nern ist aber auch Empower­ment. Dafür braucht es Geschich­ten über Ver­gan­ge­nes, Gegen­wär­ti­ges und Zukünf­ti­ges. Die­se legen die Basis für den Stoff, aus dem Iden­ti­tä­ten ent­ste­hen. Wei­ter­le­sen „Erin­nern ist Empowerment“