Löbau: „Wir fordern ein Ende des Kuschelns mit AfD und PEGIDA

Logo der Augen Aug e.V.Auch in Löbau hat es am Wochen­en­de 20./21. Febru­ar 2016 einen gefähr­li­chen Anschlag mit Molo­tow­cock­tails auf eine Geflüch­te­ten-Unter­kunft gege­ben. Das Gebäu­de beher­bert der­zeit 300 Asyl­su­chen­de, der Anschlag war also ver­such­ter Mord an den Bewoh­nern. Wir doku­men­tie­ren hier die Pres­se­mit­tei­lung der geschätz­ten Kolleg_innen von „Augen auf e.V.“ Oberlausitz:

Die Saat geht auf – gedüngt durch eine Kultur des Schweigens und Wegsehens

Säch­si­sche, zivil­ge­sell­schaft­li­che Initia­ti­ven ver­ur­tei­len den ver­such­ten Brand­an­schlag auf das Flücht­lings­heim in Löbau und die unglaub­li­che Pogrom­stim­mung wäh­rend und nach dem Brand eines geplan­ten Flücht­lings­hei­mes in Baut­zen und for­dern von der demo­kra­ti­schen Gesell­schaft kon­se­quen­tes und ent­schlos­se­nes Han­deln. Wei­ter­le­sen „Löbau: „Wir for­dern ein Ende des Kuschelns mit AfD und PEGIDA““

Buchenwald-Gedenken und Antifaschismus in der DDR

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Fritz Cremers Monu­ment „Der Schwur von Buchen­wald“ auf dem Etters­berg bei Wei­mar, unweit des eins­ti­gen KZs Buchen­wald. Pho­to: mar­ting­ref­fe (Flickr)

Ein alter, hoch­sen­si­bler Streit ist kürz­lich mit dem Radio­bei­trag „Mythen und Lügen des DDR-Anti­fa­schis­mus“ am 3. Febru­ar 2016 auf Deutsch­land­ra­dio Kul­tur neu auf­ge­bro­chen: Es geht um die Selbst­be­frei­ung der Häft­lin­ge des Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers Buchen­wald am 11. April 1945, kurz bevor die US-Armee ein­traf. Ein­mal mehr sah sich der Prä­si­dent des Buchen­wald-Komi­tees Bert­rand Herz zu einer Klar­sa­tel­lung ver­an­lasst. Wir doku­men­tie­ren sei­ne Erwi­de­rung auf die DLR-Sen­dung (fran­zö­si­sches Ori­gi­nal unten):

Erklärung des Präsidenten des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos bezüglich Behauptungen von Marco Feingold, ehemaliger KZ-Häftling

Wäh­rend einer Sen­dung von Deutsch­land Radio­kul­tur vom 3. 2. 2016, hat Mar­co Fein­gold, ein ehe­ma­li­ger öster­rei­chi­scher Häft­ling von Ausch­witz und Buchen­wald behaup­tet, dass es am 11. April 1945 « kei­nen Schuss zwi­schen den Häft­lin­gen und der SS gege­ben hat », (…) weil, so Mar­co Fein­gold, alle SS-Wäch­ter schon am Vor­mit­tag das Lager und die Wach­tür­me ver­las­sen hatten ».

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Website „Todesopfer rechter Gewalt in Brandenburg“ jetzt aktualisiert

Besu­cher der Aus­stel­lung ‚Opfer rech­ter Gewalt‘, Bild: Opfer­per­spek­ti­ve e.V.

Zum 20. Todes­tag von Sven Beu­ter geht die Opfer­per­spek­ti­ve mit ihrer aktua­li­sier­ten Web­site zu Todes­op­fern rech­ter Gewalt in Bran­den­burg online. Im Vor­der­grund steht ver­stärkt das Geden­ken an die seit 1990 von Nazis Getö­te­ten. Neue Erkennt­nis­se wur­den in die Dar­stel­lun­gen und Ein­schät­zun­gen der Todes­fäl­le ein­be­zo­gen. Wir doku­men­tie­ren hier die Pres­se­mit­tei­lung der geschätz­ten Kolleg_innen der Opfer­per­spek­ti­ve e.V. vom 15. Febru­ar 2016:
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50. Todestag von Emil Julius Gumbel: Vergessener Held der Demokratie

Gedenk­ta­fel für die deut­schen und öster­rei­chi­schen Flücht­lin­ge in Sana­ry-sur-Mer, unter ihnen Emil Juli­us Gum­bel // Bild: Ani­ma (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://​crea​tive​com​mons​.org/​l​i​c​e​n​s​e​s​/​b​y​-​s​a​/​3.0)], via Wiki­me­dia Commons
Es herrsch­te Hoch­span­nung  in Deutsch­land nach dem Ers­ten Welt­krieg. Der Ver­sailler Ver­trag wur­de als unge­recht in der desas­trö­sen wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on der Nach­kriegs­zeit gese­hen. Die Nie­der­la­ge wur­de durch die als demü­ti­gend emp­fun­de­nen Repa­ra­ti­ons­zah­lun­gen noch deut­li­cher gemacht und das ver­schärf­te die poli­ti­sche Situa­ti­on. Die jun­ge Wei­ma­rer Repu­blik hat­te die unmög­li­che Auf­ga­be, aus dem Desas­ter die demo­kra­ti­sche Gesell­schaft auf­zu­bau­en. Obwohl die Wei­ma­rer Ver­fas­sung in der Zeit enorm fort­schritt­lich war, hielt die Wei­ma­rer Repu­blik dem poli­ti­schen Druck nicht stand. Jus­tiz, Mili­tär und Ver­wal­tung bestan­den zu gro­ßen Tei­len noch aus den glei­chen Leu­ten wie im Kai­ser­reich, die die Demo­kra­tie zum größ­ten Teil rund­weg ablehn­ten. Die extre­me Rech­te, die von höchst unde­mo­kra­ti­schen Idea­len geprägt war, und hun­dert­tau­sen­de von den Schlacht­fel­dern heim­keh­ren­de Sol­da­ten hät­te den Krieg am liebs­ten wei­ter­ge­führt und schlos­sen sich viel­fach in anti­de­mo­kra­ti­schen und kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­ren Frei­korps zusam­men. Das Ide­al der demo­kra­ti­schen Repu­blik ver­schwand hin­ter der bit­te­ren Rea­li­tät von wirt­schaft­li­cher Schwä­che und bru­ta­len poli­ti­schen Kämpfen.

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Laizismus in der Türkei

Die heu­ti­ge Tür­ki­sche Repu­blik stellt eine Gesell­schaft dar, die sich in einer stän­di­gen Kri­se befin­det. Sie ist eth­nisch tür­kisch und im Sin­ne der Reli­gio­si­tät eine sun­ni­ti­sche, anti­de­mo­kra­ti­sche Struk­tur. Es zeigt sich ein pro­ble­ma­ti­sches Bild, weil die repu­bli­ka­ni­sche Gesell­schaft Gerech­tig­keit, Gleich­be­rech­ti­gung der unter­schied­li­chen eth­ni­schen und reli­giö­sen Grup­pen, Mei­nungs­frei­heit, Pres­se und Ver­samm­lungs­recht ver­mis­sen lässt.

Kön­nen Sie sich vor­stel­len, dass das öffent­li­che Leben  nach sun­ni­ti­schen Nor­men geän­dert, dass wäh­rend des Fas­ten­mo­nats das Mit­tags­es­sen im öffent­li­chen Dienst gestri­chen, dass der sun­ni­ti­sche Reli­gons­un­ter­richt zum obli­ga­to­ri­schen Schul­fach wird oder dass im Namen der Pfle­ge der «tür­ki­schen Kul­tur», Ima­mIn­nen ins Aus­land geschickt und Moscheen aus Steu­er­gel­dern finan­ziert wer­den? All dies pas­siert in einem Land, in des­sen Ver­fas­sung der «Lai­zis­mus» eine der wich­tigs­ten Nor­men dar­stellt. Wei­ter­le­sen „Lai­zis­mus in der Türkei“