Die Solidarität, Anteilnahme und der Wunsch nach würdigem und politischem Gedenken hatte die Reihen des „Hebbel am Ufer“ bis hinauf in die schwindelerregenden Ränge unterm Dach gefüllt. Die „Möllner Rede im Exil“ ist seit 2013 im ganzen Land unterwegs, nachdem sie als von den Betroffenen selbstbestimmter, kritischer Teil des offiziellen Gedenkens von der Stadt Mölln von der Agenda gestrichen worden war. Jedes Jahr halten bekannte Persönlichkeiten die Rede zum Gedenken an die bei einem Brandanschlag auf das Haus einer türkischen Familie in Mölln getöteten drei Menschen: Am 23. November 1992 — vor 25 Jahren — starben die 51jährige Bahide und die 10jährige Yeliz Arslan sowie die 14jährige Ayşe Yilmaz, nachdem zwei bekannte Neonazis das Wohnhaus der Familie Arslan in Brand gesetzt hatten. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr schwer verletzt. Weiterlesen „Möllner Rede im HAU: Unbeugsam im Exil“
Wahlerfolg für CasaPound Italia: Neun Prozent für die „fascisti del terzo millennio“ in römischem Stadtteil
Von Heiko Koch
Im Municipio X, dem römischen Stadtbezirk Ostia, war am 5. November 2017 Wahl. Zwei Jahre lang war der Stadtbezirk auf Grund von Verstrickungen der örtlichen Verwaltung mit der Mafia kommissarisch verwaltet worden. Nun standen erneut Wahlen für den 150 Quadratkilometer großen und ungefähr 230.000 Einwohner_innen zählenden Bezirk am Tyrrhenischen Meer an. Weiterlesen „Italien: Neun Prozent für CasaPound in Ostia“
Den etwa 35 Menschen, die sich am vergangenen Sonntag, 29.10.2017, trotz des wahrhaft widrigen Wetters am künftigen Gedenkort für den Anfang April 2012 ermordeten Burak B. an der Ecke Rudower Str. / Möwenweg einfanden, war es ein Bedürfnis, diesen Ort vor der Präsenz von Neonazis zu schützen. Diese hatten schräg gegenüber, nahe den Gebäuden des Klinikums Neukölln eine Kundgebung zum „Gedenken“ an den 2009 im Neuköllner Hospital verstorbenen Rassefanatiker und Erzneonazi Jürgen Rieger angemeldet: Erscheinen sollte an jenem Sonntag dann jedoch niemand von den braunen Horden. Weiterlesen „Gedenkort für Burak geschützt“
Auf der Frankfurter Buchmesse vom 11. — 15.Oktober 2017 werben Verleger*innen für eine vielfältige und solidarische Verlagsszene. Damit reagieren sie auf einen Zunahme rechtsradikaler und rechtspopulistischer Verlage und Publikationen auf der Frankfurter Buchmesse.
"Wenn Du einen Schneck behauchst,schrumpft er ins Gehäuse,Wenn du ihn in Kognak tauchst,sieht er weiße Mäuse."
Joachim Ringelnatz aus Wurzen
Eine große antifaschistische Demonstration des Bündnisses „Irgendwo in Deutschland“ unter dem Motto „Das Land – rassistisch / Der Frieden – völkisch / Unser Bruch – unversöhnlich” mit 400 Teilnehmenden zog am Samstag, 2. September 2017 durch Wurzen und versetzte die Einwohner_innen in Angst und Schrecken, nachdem Stadt, Medien und Polizei „Bilder wie aus Hamburg“ beschworen hatten. Mit mehreren Hundertschaften, einem Spezialeinsatzkommando und sage und schreibe 5 Wasserwerfern führten die „Ordnungskräfte“ Mäßigung und Verhältnismäßigkeit in schriller Weise ad absurdum.
antifra* präsentiert dazu eine kurzweilige Fotostrecke.
Dunkle Wolken über Wurzen: Eine Demo des Bündnisses „Irgendwo in Deutschland“ unter dem Motto „Das Land – rassistisch/Der Frieden – völkisch/Unser Bruch – unversöhnlich” am 2.9.2017 — Polizei war auch da…
Die Dino-Show musste weichen, weil die „Chaoten“ durch die Stadt zogen: Diese leidige Demokratie, halt
Wasserspeiende Polizei-SUVs vor malerischer Provinzkulisse: Insgesamt waren es an der Wurzener Front sage und schreibe 5 davon
Aufstellung zum Demostart: Alerta antifascista!
Demo in Wurzen am 2. September 2017: Wanderkessel am Eingang zur Wurzener Innenstadt
An der Mauer auf der Lauer: Lächerliche Provo eines Spezialeinsatzkomandos (SEK) am Rande des Demozuges
Angeblich von Ignacio Silone: Der hat ihn sicherlich anders gemeint, als die Deppen, die das da ans gegen Plünderer_innen verrammelte Fenster eines Szeneladens
Zwischenkundgebung auf dem Markt im Zentrum Wurzens: Bis hier Cops satt und keine Randale, keine Plünderungen, sondern qualifizierte Redebeiträge
Selbst das notorische Kriegerdenkmal für die „Heldensöhne“ Wurzens kam ungeschoren davon…
Unter düsteren Wolken durch die öde Geisterstadt Wurzen: Nur wenige neugierige Leute aus Wurzen trauten sich aus der Deckung, um nach den „Hamburger Zuständen“ zu sehen
Aber die einschlägige Klientel traute sich aus den Löchern: Auch ein „Hitler-Gruß“ wurde gezeigt — die Polizei schritt nicht ein, hatte sie doch alle Hände damit zu tun, die „Linksfaschisten“ vom Plündern abzuhalten