Rechtsanwält_innen kommentieren und begleiten das NSU-Verfahren online
Die beiden Kieler Strafverteidiger Alexander Hoffmann und Björn Elberling berichten von Beginn an über den Prozess gegen Verdächtige des so genannten Nationalsozialistischen Untergrunds beim Oberlandesgericht München. Die Mandantin der beiden musste den Bombenanschlag in der Keupstraße in Köln am 9. Juni 2004 erleben. Über sieben Jahre lang fahndete die Polizei in der Nachbarschaft der Opfer des Anschlages und schürte das Misstrauen der Bewohner_innen des Stadtteils gegeneinander. Ihr Blog findet sich hier.
Die Sozietät der Rechtsanwälte Reinhard Schön und Eberhard Reinecke in Köln betreibt seit Prozessbeginn den Blog Die Schneeflocke, wo sie auch über das NSU-Verfahren berichten und z.T. eigene Prozesserklärungen einstellen. Sie vertreten ebenfalls Opfer des Nagelbombenanschlages in der Kölner Keupstraße 2004
Die Rechtsanwälte Sebastian Scharmer und Peer Stolle aus Berlin vertreten im NSU-Verfahren die Tochter und den Sohn des am 4. April 2006 in Dortmund ermordeten Kioskbesitzers Mehmet Kubaşık, Gamze Kubaşık und Ergün Kubaşık, als Nebenkläger. Auf der Web-Site der Kanzlei Hummel.Kaleck.Rechtsanwälte schildern und kommentieren sie regelmäßig das Geschehen im Gerichtssaal aus ihrer Sicht.
Die Hamburger Kanzlei von Thomas Bliwier, Doris Dierbach und Alexander Kienzle, die die Hinterbliebenen des am 6. April 2006 in Kassel erschossenen Halit Yozgat vertritt, stellt ebenfalls einige ihrer ausgezeichneten Prozesserklärungen und Pressemitteilungen zum Prozess online.
Der illustre TV-Rechtsanwalt Stephan Lucas aus München vertritt zusammen mit seinem Kollegen Jens Rabe die Familie von Enver Şimşek, dem wohl ersten Mordopfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ im NSU-Verfahren. Auf der Seite seiner Fernseh-Fan-Gemeinde findet sich eine Rubrik zu NSU-Opfern.
Die wohl wichtigste und ausführlichste Berichterstattung und Dokumentation dessen, was im Saal A 101 im Münchener Justizzentrum vor sich geht, ist und bleibt der Blog NSU-Watch, der großen Wert auf seine Unabhängigkeit, seinen nicht-kommerziellen Charakter und seine enge Anbindung an bewährte Antifa-Recherche-Strukturen legt.
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