Mauern 2.0 – Migrantische und antirassistische Perspektiven auf den Mauerfall

Der von der Rosa-Luxem­burg-Stif­tung mit-geför­der­te Film «Mau­ern 2.0 – Migran­ti­sche und anti­ras­sis­ti­sche Per­spek­ti­ven auf den Mau­er­fall. Ges­tern und heu­te» ist seit kur­zem online. Aus­gangs­punkt für das Pro­jekt war der Film «Duvarlar/Mauern/Walls» von Can Can­dan (2000), der Per­spek­ti­ven auf den Mau­er­fall und die Wie­der­ver­ei­ni­gung in den Jah­ren 1990–91, vor allem aus der tür­kei­stäm­mi­gen Com­mu­ni­ty in West­ber­lin, dokumentierte.

Der Film von Jana König, Eli­sa­beth Stef­fen und Inga Tur­c­zyn (2011) befragt eini­ge Protagonist_innen erneut und geht wei­te­ren Per­spek­ti­ven, auch aus dem Ost-Teil Ber­lins, nach. Ver­gan­ge­ne Aus­ein­an­der­set­zun­gen wer­den aktua­li­siert, es wird nach Kor­re­spon­den­zen und Kon­stel­la­tio­nen gefragt. Wie wer­den Ras­sis­mus, Natio­na­lis­mus und öko­no­mi­sche Aus­beu­tung heu­te gesehen?

Zahl­rei­che Scree­nings und Dis­kus­sio­nen, zum Teil mit den Protagonist_innen, haben gezeigt, dass der Film als Aus­gangs­punkt für ein Gespräch über Ras­sis­mus gut funk­tio­niert und sich für den Ein­satz in der poli­ti­schen Bil­dung sehr gut eignet.

Hier kann der Film online gese­hen werden.

#cross_solidarity: Internationalismus heute?

Wäh­rend sich inter­na­tioFoto Cross Solidaritynale Soli­da­ri­tät in den 1980er und 90er Jah­ren vor allem auf Län­der und Bewe­gun­gen des Glo­ba­len Südens bezog, enstan­den zu Beginn des 21. Jahr­hun­derts auch inner­eu­ro­päi­sche Akteu­re, die die tra­di­tio­nel­len Bewe­gun­gen vor Her­aus­for­de­run­gen stell­ten (etwa die Euro­päi­schen Mär­sche gegen Erwerbs­lo­sig­keit, M 15, Block­upy oder Occu­py Wall­street). Wie haben sie auf die­se Her­aus­for­de­run­gen reagiert? Mit den Ver­än­de­run­gen in Deutsch­land, in Euro­pa und welt­weit ist Cross-Soli­da­ri­ty heu­te auch in Euro­pa zum The­ma gewor­den. Spä­tens­tens mit der Defi­ni­ti­on von EU-Poli­tik­fel­dern (etwa Flucht/Asyl) und den Austeri­täts­pro­gram­men, die Grie­chen­land und ande­ren süd­eu­ro­päi­schen Län­dern auf­er­legt wur­den, sind her­kömm­li­che Gren­zen zwi­schen Natio­nal­staa­ten in der EU bzw. zwi­schen der EU und ande­ren Welt­re­gio­nen nicht mehr so ein­fach aus­zu­ma­chen. Wei­ter­le­sen „#cross_solidarity: Inter­na­tio­na­lis­mus heute?“

Crashkurs Kommune 6: «Gegen Nazis sowieso»

Gegen Nazis sowiesoKom­mu­nen haben für rech­te Par­tei­en beson­de­re Bedeu­tung: Rechts­po­pu­lis­ti­sche Akteu­re ver­su­chen, loka­le Kon­flik­te für ihren Ras­sis­mus und die Kul­tu­ra­li­sie­rung sozia­ler Zustän­de zu ver­ein­nah­men, freie Kame­rad­schaf­ten spre­chen mit einem brei­ten Frei­zeit­an­ge­bot jun­ge Men­schen nicht nur in struk­tur­schwa­chen Regio­nen an. In die­sem Buch von Yves Mül­ler und Ben­ja­min Wink­ler, das in der Rei­he «Crash­kurs Kom­mu­ne» erschie­nen ist, wer­den loka­le und über­re­gio­na­le Pro­blem­la­gen auf­ge­zeigt und mög­li­che For­men der zivil­ge­sell­schaft­li­chen und kom­mu­nal­po­li­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung mit NPD und Co. in der Kom­mu­ne vor­ge­stellt und erör­tert: Argu­men­te und das Hand­werks­zeug für erfolg­rei­che Stra­te­gien gegen Rechts.

Die von Katha­ri­na Wei­se her­aus­ge­ge­be­ne Rei­he «Crash­kurs Kom­mu­ne» rich­tet sich vor allem an kom­mu­nal­po­li­tisch Inter­es­sier­te, kom­mu­na­le Mandatsträger_innen und lokal enga­gier­te Men­schen in  Ver­ei­nen und Initiativen.

Bedingungen für Solidarität zwischen «Communities»

Das Ball­haus Nau­nyn­stra­ße in Ber­lin-Kreuz­berg und das Kul­tur und Gesell­schafts­ma­ga­zin frei­text hat­ten Wissenschaftler_innen, Künster_innen und Aktivist_innen ein­ge­la­den, um über die ras­sis­ti­schen Medi­en­dis­kur­se der letz­ten Jah­re und die poli­ti­schen Kämp­fe um eine Neu­de­fi­nie­rung der Gesell­schaft zu spre­chen – und vor allem über Wir­kun­gen auf die ver­schie­de­nen Com­mu­ni­ties of Color. Einer­seits gibt es mitt­ler­wei­le brei­te­re gesell­schaft­li­che Debat­ten über Ras­sis­mus, ande­rer­seits wur­den in den Dis­kus­sio­nen über Black­fa­cing an deutsch­spra­chi­gen Büh­nen und über den Umgang mit ras­sis­ti­scher Spra­che in Kin­der­bü­chern die Wider­stän­de dage­gen all­zu deut­lich. Wie zuletzt der Eklat im taz-Lab («Mei­ne Damen und Her­ren, lie­be N‑Wörter und Innen») zeig­te, kann statt gemein­sa­mem Vor­ge­hen sehr schnell auch eine Ent­so­li­da­ri­sie­rung statt­fin­den, die all­zu gut in die Kar­ten der ras­sis­tisch struk­tu­rier­ten Gesell­schaft spielt.

Die Fra­ge, wie Hier­ar­chi­sie­run­gen zwi­schen Com­mu­ni­ties auf­ge­bro­chen wer­den und unter­schied­li­che Erfah­rungs­hin­ter­grün­de eine Stär­kung bedeu­ten kön­nen, anstatt in die Sack­gas­se von Ent­so­li­da­ri­sie­rung und Eth­ni­sie­rung zu steu­ern, stand im Mit­tel­punkt der Dis­kus­si­on von Bil­gin Aya­ta, Tayo Onu­tor, Mut­lu Ergün, Gra­da Kilo­m­ba, Isi­do­ra Rand­jelo­vic, Koray Yıl­maz-Gün­ay und Kofi Yak­po (via Sky­pe). Hier fin­det sich die Audio­auf­zeich­nung (Deutsch/Englisch) der Dis­kus­si­on vom 27. Juni 2013.

Unwürdig und menschenverachtend: EU setzt bei Asyl weiter auf Abschottung

Am 7. Juni 2013 ver­ab­schie­de­te das Euro­päi­sche Par­la­ment das neue Asyl-Paket der EU, das neben klei­ne­ren Ver­bes­se­run­gen in Ein­zel­be­rei­chen vor allem Ver­schlech­te­run­gen für Asyl­su­chen­de brin­gen wird. In der Rei­he «Euro­pa alter­na­tiv: Live aus dem Euro­päi­schen Par­la­ment» dis­ku­tier­ten am 19. Juni 2013 Cor­ne­lia Ernst, MdEP DIE LINKE, und Koray Yıl­maz-Gün­ay, Refe­rent für Migra­ti­on bei der Rosa-Luxem­burg-Stif­tung, über die kon­kre­ten Ver­än­de­run­gen – und die blei­ben­de Not­wen­dig­keit für ein grund­le­gend ande­res Euro­päi­sches Asylsystem.

EU setzt bei Asyl wei­ter auf Abschot­tung Teil 1 (exter­ner Link)

EU setzt bei Asyl wei­ter auf Abschot­tung Teil 2 (exter­ner Link)

EU setzt bei Asyl wei­ter auf Abschot­tung Teil 3 (exter­ner Link)