Debatte, Bildung, Vernetzung zu Migration und gegen Rassismus und Neonazismus
Author: Fritz Burschel
Historiker und Politologe, Referent der Akademie für Politische Bildung der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Schwerpunkt Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit. Beobachtete für RLS, Radio Lotte Weimar und NSU-Watch über 5 Jahre lang den NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht in München.
Erklärung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Internationalen Jahrestreffens des Vereins Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936–1939 e.V.
73 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus beobachten wir mit großer Sorge Rechtstendenzen nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit. Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Nationalismus beziehungsweise Chauvinismus, Autoritarismus, dazu Homophobie und Ausgrenzung von Minderheiten aller Art, zum Beispiel von Behinderten – das, was die Wissenschaft „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ nennt, nimmt allerorten zu und kennzeichnet die gegenwärtige Entwicklung. „Rechtspopulistische“ oder offen faschistische Parteien sind in einer immer größer werdenden Zahl von Ländern an der Regierung beteiligt, auch und gerade in Europa.Weiterlesen „Mahnruf: Antifaschismus tut not!“
Der Rechtsruck in Deutschland, welcher 2015 bald nach dem Sommer der Migration einsetzte, verlangt nach Antworten. Bei der Suche danach hilft ein Blick in die Geschichte des Kampfes gegen Rechts. Alexander Hummel sprach mit Friedrich ‚Fritz‘ Burschel über die Geschichte der Antifa- und Antira-Bewegung, ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten und die Perspektiven einer ‚Antifra‘-Bewegung, welche die falschen Gegensätze aufhebt.
Commune: Bevor wir auf die Verschränkung von Antifaschismus und Antirassismus zu sprechen kommen, müssen wir zunächst die beiden Konzepte klar auseinander halten können. Wie würdest du Antifaschismus einerseits und Antirassismus andererseits definieren?
Fritz Burschel: Antifaschismus zu definieren, ist nicht so leicht; der historische Bezugspunkt ist die Antifaschistische Aktion der 1920er und 1930er Jahre, wo es ein klares Feindbild gab und eine recht eindeutige Ausrichtung als militante Gegenwehr und Selbstschutzorganisation – natürlich im Rahmen einer revolutionären, zumindest sozialistischen Arbeiter_innenbewegung. Weiterlesen „Interview: „Wir müssen die Potentiale einer ‚Antifra‘-Bewegung weiterdenken““
Rede von Friedrich Burschel als Vertreter von NSU-Watch in Köthen am Samstag, 16.9.2018, wo über 800 Antifaschist_innen gegen einen AfD-Aufmarsch protestierten:
Liebe Leute,
mein Name ist Fritz Burschel und ich überbringe Euch die solidarischen und kämpferischen Grüße von NSU-Watch.
Vor zwei Wochen habe ich in Chemnitz auf der Gegendemo zum AfD-und-Nazi-Aufmarsch gesagt: „Chemnitz wird in Kürze nur noch eine Zwischenetappe der Eskalation gewesen sein.“ Keine Woche später war das bereits wahr geworden. Der tragische Tod eines jungen Mannes aus Köthen hat die Lage in Teilen des Landes, diesmal in Sachsen-Anhalt, nochmals gefährlich verschärft und das politische Gesamtbild dieses Landes weiter verdunkelt.
Natürlich fühlen wir mit den Trauernden, vor allem mit denjenigen, für die zum Schmerz des Verlusts noch der Horror der Instrumentalisierung der Toten durch einen nazistischen Mob dazukommt. Wir teilen insbesondere mit den Angehörigen von Daniel in Chemnitz und Sophia aus Leipzig die Wut darüber, dass ihre schrecklichen Tode von einer aufgehetzten Menge und ihren Einpeitscher_innen für ihre ekelhaften Propagandazwecke mißbraucht werden: Das ist einfach nur widerlich! Ihre Bilder auf dem so genannten Trauermarsch in Chemnitz zu sehen, war einfach nur zum Kotzen! Weiterlesen „Köthen im September: Grausame Lektionen in „Heimat- und Sachkunde““
Dieses Interview zum Thema „Linke Gewalt“ mit dem Mitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Friedrich Burschel, wurde auf dem Portal „Jugend und Politik“ (https://jup.berlin/linkeGewalt) der Jugend- und Familienstiftung Berlin (jfsb) am 25.5.2018 veröffentlicht. Wir fragen uns noch heute, warum es nach 5 Tagen wieder aus dem Netz genommen wurde. jfsb-seitig hieß es offiziell, man sei mit dem Ergebnis der Diskussion so zufrieden gewesen, dass man noch am Tag einer abschließenden Podiumsdiskussion (die im Netz dokumentiert ist) bestimmte Debattenbeiträge des Dossiers zu „Linker Gewalt“ aus dem Netz entfernte — #merksteselberwa
Wir dokumentieren das Interview hier unverändert:
In der Themenreihe „Auf Augenhöhe“ beschäftigt sich jup! mit unterschiedlichen Formen von Gewalt. Doch was meint „Gewalt“ genau? Auch wenn ein Adjektiv vorangestellt wird, bringt das nicht mehr Klarheit in die Sache — ganz im Gegenteil. Der Begriff „Linke Gewalt“ wurde und wird häufig von Rechten benutzt, um Ressentiments, also Vorurteile, gegen die Linken zu schüren und sie in ein schlechtes Licht zu rücken. Es gilt also, genau hinzusehen, WER die Begriffe nutzt und INWELCHEMKONTEXT sie verwendet werden. jup! setzt sich mit dem Begriff auseinander und hinterfragt ihn kritisch. Wir haben mit Friedrich Burschel von der Rosa-Luxemburg-Stiftung genau darüber gesprochen. Außerdem erklärt er im Interview, für was die politische Linke steht, was ihre Ziele und Ideen sind und wo man sich gegen Rechts engagieren kann.Weiterlesen „„Linke Gewalt“ als Politisches Konstrukt: Interview“
Anlässlich des heutigen 25. Jahrestages des Brandanschlags in Solingen am 29.5.1993 gedenken wir der Opfer: Gürsün İnce (* 4. Oktober 1965), Hatice Genç (* 20. November 1974), Gülüstan Öztürk (* 14. April 1981), Hülya Genç (* 12. Februar 1984), Saime Genç (* 12. August 1988). Ein sechs Monate alter Säugling, ein dreijähriges Kind und der 15 Jahre alte Bekir Genç wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. 14 weitere Familienmitglieder erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Wir dokumentieren gerne und dankbar einen Redebeitrag, den der hoch geschätzte Bremer Menschenrechtsanwalt Rolf Gössner anlässlich einer Gedenkveranstaltung am 23. Mai 2018 im Theater- und Konzerthaus Solingen hielt, an der über 300 Menschen teilgenommen haben: Weiterlesen „25 Jahre Solingen: „Erst stirbt das Recht – dann sterben Menschen““