Debatte: Antisemitismuskritik in der Pädagogik

Anti­se­mi­ti­sche Ideen und Äuße­run­gen sind gera­de wie­der erschre­ckend aktu­ell (hier Teilnehmer*innen einer „Hygie­ne­de­mos“). Die Fra­ge des päd­ago­gi­schen Umgangs damit natür­lich auch. Foto: Privat

Das Feld von Anti­se­mi­tis­mus­kri­tik und ‑bekämp­fung ist emo­tio­nal und poli­tisch hoch auf­ge­la­den. Im poli­ti­schen Dis­kurs sind man­che Ver­eindeu­ti­gun­gen und nor­ma­ti­ve Aus­sa­gen nach­voll­zieh­bar und in ein­zel­nen Fäl­len sogar not­wen­dig. Anti­se­mi­tis­mus kann durch Bil­dungs­maß­nah­men nicht abge­schafft wer­den. Was aber im Rah­men der Mög­lich­kei­ten liegt, ist Anti­se­mi­tis­mus „zu erken­nen, Empa­thie mit den Opfern her(zu)stellen sowie Gegen­stra­te­gien (zu) erpro­ben.“ (S.9) Ein sol­ches Bewusst­sein über die Gren­zen des­sen, was Bil­dungs­ar­beit leis­ten kann, liegt quer zu öffent­li­chen und poli­ti­schen Erwar­tun­gen an die Päd­ago­gik, wenn im Anschluss an als anti­se­mi­tisch wahr­ge­nom­me­ne Vor­fäl­le nach der päd­ago­gi­schen Feu­er­wehr geru­fen wird. Wei­ter­le­sen „Debat­te: Anti­se­mi­tis­mus­kri­tik in der Pädagogik“

#leavenoonebehind: Appelle verhallen ungehört

„Kin­der ret­ten“: Der Appell zum Schutz wenigs­tens der ver­letz­lichs­ten Grup­pen unter den an den EU-Außen­gren­zen gestran­de­ten Geflüch­te­ten ver­hallt bis­her unge­hört. Foto: Uwe Hiksch

Die Bun­des­re­gie­rung hat nicht den poli­ti­schen Wil­len Men­schen in Not zu hel­fen!“, beginnt Tareq Alaows von der See­brü­cke sein State­ment auf einer Online-Pres­se­kon­fe­renz, die die See­brü­cke  gemein­sam mit Pro Asyl und den Lan­des­flücht­lings­rä­ten vor weni­gen Tagen aus­ge­rich­tet hat. Unter dem Titel „Nie­mand darf zurück­ge­las­sen wer­den“ berich­te­ten Vertreter*innen die­ser Orga­ni­sa­tio­nen und ein Bewoh­ner der Gemein­schafts­un­ter­kunft in Hen­nings­dorf (Ober­ha­vel) über die Situa­ti­on und die Per­spek­ti­ven von Geflüch­te­ten in Deutsch­land und an den euro­päi­schen Außen­gren­zen. Wei­ter­le­sen „#lea­ve­noone­be­hind: Appel­le ver­hal­len ungehört“

Sammellager: Rassistisches Corona-Handling

Rech­te von Geflüch­te­ten? „Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“

Die Berich­te aus und über Unter­künf­ten für Geflüch­te­te aus ver­schie­de­nen Tei­len Deutsch­lands zeich­nen alle ein ähn­li­ches Bild: In vie­len Sam­mel­la­gern ist die Situa­ti­on für die Men­schen vor Ort nach wie vor kata­stro­phal. Wir berich­te­ten bereits Mit­te April dar­über: Min­dest­ab­stän­de kön­nen auf­grund der Enge, man­gel­haf­ter Gemein­schafts­toil­let­ten und geteil­ter Wohn­räu­me nicht ein­ge­hal­ten wer­den und füh­ren zu rasan­ten Aus­brei­tungs­ket­ten mit dem SARS-CoV-2-Virus. Feh­len­de und vor­ent­hal­te­ne Infor­ma­tio­nen bzw. deren Über­set­zung bedeu­ten außer­dem  eine enor­me psy­chi­sche Belas­tung für vie­le Bewohner*innen. Ihnen wird dabei regel­mä­ßig jeg­li­che Hand­lungs­mög­lich­keit und Ent­schei­dungs­frei­heit entzogen.

Wei­ter­le­sen „Sam­mel­la­ger: Ras­sis­ti­sches Corona-Handling“

Tagung: Kontinuitäten rechter Gewalt

Selbst­er­mäch­ti­gung Betrof­fe­ner rech­ter und ras­sis­ti­scher Gewalt: Ein ein­drück­li­che­res Bei­spiel für die­ses Empower­ment als die jähr­li­che Oury-Jal­loh-Demo am 7. Janu­ar in Des­sau — hier 2020

Kon­ti­nui­tä­ten rech­ter Gewalt. Ideo­lo­gien – Prak­ti­ken – Wir­kun­gen“ woll­te eine Tagung Mit­te Febru­ar am Leib­niz-Zen­trum für zeit­his­to­ri­sche For­schung in Pots­dam abschrei­ten. Der Zeit­his­to­ri­sche Arbeits­kreis Extre­me Rech­te hat­te dazu ein­ge­la­den, aus­ge­rich­tet wur­de sie vom Leib­niz-Zen­trum für Zeit­his­to­ri­sche For­schung Pots­dam, dem Moses Men­dels­sohn Zen­trum Pots­dam, dem Han­nah Are­ndt Insti­tut für Tota­li­ta­ris­mus­for­schung Dres­den und dem Fritz Bau­er Insti­tut Frank­furt am Main. In der Ein­la­dung wie­sen die Organisator*innen dar­auf hin, dass „extrem rech­tes Den­ken stets Teil der deut­schen Geschich­te im 20. Jahr­hun­dert“ war und gewalt­för­mi­ges Han­deln seit jeher zur poli­ti­schen Pra­xis der „natio­na­len Oppo­si­ti­on“ gehört. Wei­ter­le­sen „Tagung: Kon­ti­nui­tä­ten rech­ter Gewalt“

Kein Problem mit rechtem Terror

#Say­TheirNa­mes: Erin­ne­rungs­zei­chen für die Ermor­de­ten in Berlin-Neukölln

Am Ran­de einer der ers­ten Kund­ge­bun­gen nach dem Mas­sa­ker von Hanau, dem acht Besu­cher und eine Ange­stell­te in zwei Shi­sha-Bars sowie die Mut­ter des Atten­tä­ters zum Opfer gefal­len waren, stell­te sich der hes­si­sche Minis­ter­prä­si­dent Vol­ker Bouf­fier, nach den übli­chen Betrof­fen­heits­übun­gen auf der Büh­ne, live den Fra­gen des Repor­ters Mar­kus Gür­ne für den ARD-Brenn­punkt am 20. Febru­ar. Gür­ne stell­te die durch­aus nahe­lie­gen­de Fra­ge: „War­um hat Hes­sen eigent­lich so ein beson­de­res Pro­blem?“ Dass Bouf­fier sagen wür­de: „Ich glau­be nicht, dass wir ein beson­ders Pro­blem haben“, war klar. Wei­ter­le­sen „Kein Pro­blem mit rech­tem Terror“