CasaPound Italia“ on the rise: „Faschisten des Dritten Jahrtausends“ marschieren mit 5.000 Leuten durch Rom

Geball­te Ladung ita­lie­ni­scher Faschos beim „römi­schen Gruß“ zum Geden­ken an „gefal­le­ne Kame­ra­den“ Anfang Janu­ar in Rom : Gru­sel-Screen­shot auf Youtube

Rund 5.000 Mit­glie­der und Anhänger_innen der faschis­ti­schen Par­tei „Casa­Pound Ita­lia“ zogen am Sonn­tag, 7. Janu­ar 2018, in einem Gedenk­marsch von der Piaz­za San Gio­van­ni zur Via Acca Laren­tia. Anlass des Gedenk­mar­sches durch den römi­schen Stadt­teil Tus­co­la­no war der Jah­res­tag eines Atten­tats aus den 1970er Jah­ren, aus den „Anni di Piom­bo“ — der „blei­er­nen Zeit“ — wie man auch in Ita­li­en die Zeit der poli­tisch sehr gewalt­tä­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen den ver­schie­de­nen poli­ti­schen Lagern der 1970er nennt. Bei dem Atten­tat han­del­te es sich um den Mord an zwei bzw. drei rech­ten Jugend­li­chen vor dem Sitz der faschis­ti­schen Par­tei „Movi­men­to Socia­le Ita­lia­no“ (MSI) in der Via Acca Laren­tia am 7. Janu­ar 1978. Wei­ter­le­senCasa­Pound Ita­lia“ on the rise: „Faschis­ten des Drit­ten Jahr­tau­sends“ mar­schie­ren mit 5.000 Leu­ten durch Rom“

Faszinierende „Angstmacher“: Unsystematische Abschweifungen zu Thomas Wagners „1968 und die Neue Rechte“

in erin­ne­rung an hen­ning eichberg

Von Volk­mar Wölk

Manch­mal sind es Klei­nig­kei­ten, die bei einem Buch, das man gera­de ver­schlun­gen hat, nach­träg­lich zu einem Grum­meln füh­ren, das all­mäh­lich immer stär­ker wird. So wie bei einem lecke­ren Gericht des­sen reich­li­che und inter­es­san­te Wür­zung dazu geführt hat, dass zunächst nicht zu bemer­ken war, dass das Haupt­pro­dukt wohl nicht mehr ganz frisch war. Beim jüngs­ten Buch von Tho­mas Wag­ner, „Die Angst­ma­cher. 1968 und die Neue Rech­te“, einem sowohl sehr lesens­wer­ten als auch sehr dis­kus­si­ons­be­dürf­ti­gen Band, war der Aus­lö­ser die­ses zuneh­men­den Unwohl­seins der Teil eines Gesprächs des Autors mit Hen­ning Eich­berg, einem lang­jäh­rig füh­ren­den Ideo­lo­gen der natio­nal­re­vo­lu­tio­nä­ren Strö­mung der Neu­en Rech­ten[1], das in dem Kapi­tel „Der Sound der Lin­ken“ wört­lich wie­der­ge­ge­ben wird.

Wei­ter­le­sen „Fas­zi­nie­ren­de „Angst­ma­cher“: Unsys­te­ma­ti­sche Abschwei­fun­gen zu Tho­mas Wag­ners „1968 und die Neue Rechte““

Gestank im freundlichen Land: Die Plädoyers der Nebenklage im NSU-Prozess

Bun­des­an­walt Her­bert Die­mer schützt den Staat vor unan­ge­neh­men Fra­gen Foto: Robert Andreasch

Mit dem Beginn der Plä­doy­ers der Neben­kla­ge schlägt im NSU-Pro­zess vor dem Ober­lan­des­ge­richt (OLG) in Mün­chen noch ein­mal die Stun­de der Wahr­heit: Mit bril­lan­ten und auf­ein­an­der abge­stimm­ten Schluß­vor­trä­gen fächer­ten die Ver­tre­ter der Betrof­fe­nen des NSU-Ter­ror noch ein­mal den gan­zen Skan­dal auf, den der „NSU-Kom­plex“ dar­stellt und zu des­sen Auf­ar­bei­tung und Auf­klä­rung der Mam­mut­pro­zess auch nach 400 Ver­hand­lungs­ta­gen und vier­ein­halb Jah­ren Lauf­zeit nicht eben viel bei­getra­gen hat. 95 Betrof­fe­ne der neo­na­zis­ti­schen Ver­bre­chen des NSU haben sich der Ankla­ge des Gene­ral­bun­des­an­walts gegen die fünf Ange­klag­ten ange­schlos­sen und eini­ge weni­ge von ihnen mel­de­ten sich in der Plä­doy­er­pha­se auch selbst zu Wort, ein Recht, das sie nur als Neben­klä­ger im Straf­pro­zess haben. Das war kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit, denn die Ent­täu­schung gera­de bei den Betrof­fe­nen ist groß, dass der Pro­zess es nicht ver­mocht hat, die Hin­ter­grün­de der Taten, das bun­des­wei­te Neo­na­zi-Netz­werk, das hin­ter dem NSU stand, und die Ver­stri­ckung staat­li­cher, vor allem geheim­dienst­li­cher Stel­len und ihres hoch­pro­ble­ma­ti­schen „V‑Leu­te-Sys­tems“, eines dicht um das NSU-Kern­trio geleg­ten Rings von Spit­zeln aus der Sze­ne, auf­zu­hel­len. Im Gegen­teil: Von der Bun­des­an­walt­schaft kon­se­quent geleug­net, hat auch das Gericht etwa zur Mit­te des Ver­fah­rens die Fra­ge nach NSU-Netz­werk und Geheim­dienst­ver­stri­ckung ad acta gelegt. Wei­ter­le­sen „Gestank im freund­li­chen Land: Die Plä­doy­ers der Neben­kla­ge im NSU-Prozess“

Wortergreifungsstrategie auf Italienisch

Ita­lie­ni­sche Faschis­ten spren­gen eine Ver­an­stal­tung zu Islam und Ter­ro­ris­mus Bild: Screen­shot Gaz­zet­ta di Mantova

Die 23jährige Marok­ka­ne­rin Chai­maa Fatihi von der „Asso­cia­zio­ne Gio­va­ni Musul­ma­ni d’Italia“ (Ver­ei­ni­gung jun­ger Mus­li­me Ita­li­ens) woll­te am Frei­tag, 24. Novem­ber 2017, in der Gemein­de Medo­le, Pro­vinz Man­tua, ihr Buch „Non ci avre­te mai — Let­te­ra aper­ta di una musul­ma­na ita­lia­na ai ter­ro­ris­ti“ vor­stel­len. In die­sem „offe­nen Brief einer jun­gen Mus­li­ma“ rich­tet sie sich gegen den Ter­ror, der im Namen des Islam aus­ge­übt wird. Wei­ter­le­sen „Worter­grei­fungs­stra­te­gie auf Italienisch“

NSU-Terror: Verfassungsschutzmitarbeiter angeklagt!

Geschredderte NSU-Akten vor dem Verfassungsschutzgebäude in Köln
Geschred­der­te NSU-Akten vor dem Ver­fas­sungs­schutz­ge­bäu­de in Köln
PRESSEMITTEILUNG
Anklage gegen „Aktenschredderer von Köln“

• Aktivist_innen besu­chen „Lothar Lin­gen“ an sei­ner jet­zi­gen Arbeitsstätte
• „Lin­gen“ ver­ant­wort­lich für mas­sen­haf­te Ver­nich­tung von NSU-Akten im Jahr 2011 beim Bun­des­amt für Verfassungsschutz
• Über­ga­be einer zivil­ge­sell­schaft­li­chen Ankla­ge gegen Lingen

Köln, 22.11.2017 – Par­al­lel zum Abschluss­plä­doy­er der Neben­kla­ge­ver­tre­tung im Mün­che­ner NSU-Pro­zess steigt der zivil­ge­sell­schaft­li­che Druck auf Ver­ant­wort­li­che im NSU-Kom­plex. Aktivist_innen des bun­des­wei­ten Akti­ons­bünd­nis­ses ‚NSU-Kom­plex auf­lö­sen’ über­reich­ten heu­te den unter dem Deck­na­men „Lothar Lin­gen“ bekann­ten Akten­schred­de­rer eine zivil­ge­sell­schaft­li­che Ankla­ge­schrift, in der er der Ver­tu­schung der NSU-Ver­bre­chen ange­klagt wird.

Wei­ter­le­sen „NSU-Ter­ror: Ver­fas­sungs­schutz­mit­ar­bei­ter angeklagt!“