Eine kurze Geschichte faschistischer Squats in Italien

Demons­tra­ti­ons­auf­ruf: „Casa­Pound — non si toc­ca!“ (dt.: Casa­Pound macht man nicht an!) (screen­shot)

Mit­glie­der der Bewe­gungs­par­tei Casa­Pound Ita­lia demons­trier­ten am 8. Febru­ar 2019 vor dem Cam­pi­do­glio, dem Sitz des römi­schen Bür­ger­meis­ter­amts. Unter dem Mot­to “Casa­Pound non si toc­ca!” (dt.: Casa­Pound rührt man nicht an!) pro­tes­tier­ten sie gegen den Rats­be­schluss von Ende Janu­ar 2019, der die Räu­mung der Casa­Pound-Zen­tra­le in der Via Napo­leo­ne III fest­legt. Mit der Räu­mung die­ses Gebäu­des wür­de nicht nur die bekann­tes­te Beset­zung ita­lie­ni­scher Faschist*innen enden. Auch das Wahr­zei­chen der Casa­Pound Ita­lia als natio­nal-revo­lu­tio­nä­re Bewe­gung wäre „tem­pi pas­sa­ti“ (dt.: ver­gan­ge­ne Zei­ten). Grund genug, sich die Geschich­te der Beset­zun­gen „sot­to il tri­co­lo­re e non sot­to la ban­die­ra ros­sa“ (dt.: Unter der natio­na­len [Tri­ko­lo­re] und nicht der roten Fah­ne), wie Par­tei­chef Gian­lu­ca Ianon­ne es bezeich­ne­te, genau­er anzu­se­hen. Wei­ter­le­sen „Eine kur­ze Geschich­te faschis­ti­scher Squats in Italien“

Nach 15 Jahren Besetzung: Räumung der „Casa Pound“ in Rom beschlossen

Objekt der Begier­de: Die „Casa Pound“ in der Via Napo­leo­ne III Nr. 8 Foto: Hei­ko Koch

Lan­ge hat es gedau­ert. 15 Jah­re nach der Beset­zung der „Casa Pound“ in der Via Napo­leo­ne III im Dezem­ber 2003 durch die neo­fa­schis­ti­sche Bewe­gung der „Casa­Pound Ita­lia” hat sich der Stadt­rat von Rom ent­schlos­sen, eine Reso­lu­ti­on zur Räu­mung der Zen­tra­le der „Faschis­ten des 3. Jahr­tau­sends“ zu ver­ab­schie­den. Ende Janu­ar votier­ten drei­ßig Abge­ord­ne­te der Par­tei­en „Par­ti­to Demo­cra­ti­co“ und „Movimento5Stelle“ (Fünf-Ster­ne-Bewe­gung) für die Räu­mung in dem Stadt­teil Esque­li­no. Vier Stim­men von der rechts­po­pu­lis­ti­schen „Lega“ und der (post-)faschistischen „Fratel­li d‚Italia“ wand­ten sich gegen die Reso­lu­ti­on. Wei­ter­le­sen „Nach 15 Jah­ren Beset­zung: Räu­mung der „Casa Pound“ in Rom beschlossen“

Schwänzen für das Klima

Sehen schwarz für die Koh­le: Schüler*innen strei­ken in Ber­lin für die Ret­tung des Pla­ne­ten Foto: Tim Lüd­de­mann unter CC-Lizenz: https://​crea​tive​com​mons​.org/​l​i​c​e​n​s​e​s​/​b​y​-​n​c​-​n​d​/​2​.​0​/​l​e​g​a​l​c​ode

Fri­days for Future – so lau­tet das Mot­to der Schüler*innenstreiks, die seit einem hal­ben Jahr jeden Frei­tag statt­fin­den. Bei die­sen Streiks han­delt es sich um eine von der damals noch 15-jäh­ri­gen Schwe­din Gre­ta Thun­berg initi­ier­te Akti­on zum Schutz des Kli­mas. Schon im August, direkt nach Beginn des Schul­jah­res 201819, fing die Teen­age­rin an, jeden Frei­tag von der Schu­le fern­zu­blei­ben und öffent­lich pro­tes­tie­ren zu gehen. Bald schon schlos­sen sich ihr Tau­sen­de ande­rer Schüler*innen an, zunächst nur in Schwe­den, inzwi­schen in immer mehr euro­päi­schen Staa­ten. Wei­ter­le­sen „Schwän­zen für das Klima“

Braune Wallfahrten nach Rom

„Der III.Weg“ auf Besuch bei Casa­Pound Ita­lia im Janu­ar 2019. Grup­pen­fo­to auf der Via Napo­leo­ne III, Nr. 8 (screen­shot)

Auch in die­sem Jahr fand im römi­schen Stadt­teil Tus­co­la­no der jähr­li­che Gedenk­marsch für die drei faschis­ti­schen Jugend­li­chen Fran­co Bigon­zet­ti, Fran­ces­co Ciava­tta und Ste­fa­no Rec­chio­ni in der Via Acca Laren­tia statt. Sie waren dort im Janu­ar 1978 erschos­sen wor­den. Und wie im ver­gan­ge­nen Jahr waren auch in die­sem Jahr vie­le ita­lie­ni­sche Faschist*innen aus unter­schied­li­chen Grup­pen erschie­nen, um den drei Toten den römi­schen Gruß und ein „Pre­sen­te!“  zu ent­bie­ten. Die Bedeu­tung des jähr­li­chen Toten­kults hat unter der Hege­mo­nie von „Casa­Pound Ita­lia“ in den letz­ten 10 Jah­ren ste­tig zuge­nom­men und ist für die extre­me Rech­te Ita­li­ens immer wei­ter ins Zen­trum gerückt. Unter den zahl­rei­chen Dele­ga­tio­nen waren auch Mit­glie­der aus­län­di­scher Grup­pie­run­gen aus Kana­da, Grie­chen­land, Polen, Schwe­den, der Ukrai­ne usw. ange­reist. Auch eine illus­tre Mischung teu­to­ni­scher Rech­ter hat­te sich ein­ge­fun­den, um am his­to­ri­schen Sitz der faschis­ti­schen Par­tei Nach­kriegs-Ita­li­ens, des „Movi­men­to Socia­le Ita­lia­no“ (MSI) den längst Ver­stor­be­nen einen letz­ten Gruß nach­zu­brül­len. Die Run­de der Deut­schen spann­te sich dabei von der neo­na­zis­ti­schen Kleinst­par­tei Der III. Weg, dem Lei­ter des völ­kisch-natio­na­lis­ti­schen Pro­jekts „Ein Pro­zent für unser Land“ und Chef des „Jun­g­eu­ro­pa Ver­lags“, Phil­ip Stein, eini­gen Anhän­gern der Iden­ti­tä­ren Bewe­gung (IB) bis hin zu einem Autor, der für das Online-Por­tal „Phi­lo­so­phia Peren­nis“ des AfD-nahen Theo­lo­gen David Ber­ger über (neu-rech­te) Ereig­nis­se in Ita­li­en schreibt. Wei­ter­le­sen „Brau­ne Wall­fahr­ten nach Rom“

CasaPound auf Stippvisite in Paris

Die Grö­ße und die Stär­ke der Bewe­gung der „Gilets Jau­nes“ (Gelb­wes­ten), die trotz ihrer Kom­ple­xi­tät und Viel­fäl­tig­keit ein gemein­sa­mes Ziel — das Stre­ben nach sozia­ler Gerech­tig­keit — auf­weist und seit gut einem Monat Frank­reich in Atem hält, hat bei den unter­schied­li­chen Grup­pen, Orga­ni­sa­tio­nen und Par­tei­en — links wie rechts — Begehr­lich­kei­ten ausgelöst.

So nah­men neben Mit­glie­dern der rechts­ra­di­ka­len „Ras­sem­blem­ent Natio­nal“ (bis Juni 2018 „Front Natio­nal“) auch (Splitter-)Gruppen der fran­zö­si­schen Rech­ten wie „Bas­ti­on Social“, „Action Fran­çai­se“, „Civi­tas“, „Disse­dence Fran­çai­se“, „Par­ti Natio­na­lis­te Fran­çais“, „Divi­si­on Natio­na­lis­te Révo­lu­ti­on­n­aire“ und „Les Iden­ti­taires“ an den unter­schied­li­chen Demons­tra­tio­nen der „Gilets Jau­nes“ teil. Ihre Prä­senz bei den Pro­tes­ten stieß wie­der­um auf den Wider­stand von Tei­len der „Gilets Jau­nes“ und anwe­sen­der anti­fa­schis­ti­scher Lin­ker. Eini­ge Kon­fron­ta­tio­nen ende­ten mit­un­ter in hand­fes­ten Aus­ein­an­der­set­zun­gen. Wei­ter­le­sen „Casa­Pound auf Stipp­vi­si­te in Paris“