#cross_solidarity: Internationalismus heute?

Wäh­rend sich inter­na­tioFoto Cross Solidaritynale Soli­da­ri­tät in den 1980er und 90er Jah­ren vor allem auf Län­der und Bewe­gun­gen des Glo­ba­len Südens bezog, enstan­den zu Beginn des 21. Jahr­hun­derts auch inner­eu­ro­päi­sche Akteu­re, die die tra­di­tio­nel­len Bewe­gun­gen vor Her­aus­for­de­run­gen stell­ten (etwa die Euro­päi­schen Mär­sche gegen Erwerbs­lo­sig­keit, M 15, Block­upy oder Occu­py Wall­street). Wie haben sie auf die­se Her­aus­for­de­run­gen reagiert? Mit den Ver­än­de­run­gen in Deutsch­land, in Euro­pa und welt­weit ist Cross-Soli­da­ri­ty heu­te auch in Euro­pa zum The­ma gewor­den. Spä­tens­tens mit der Defi­ni­ti­on von EU-Poli­tik­fel­dern (etwa Flucht/Asyl) und den Austeri­täts­pro­gram­men, die Grie­chen­land und ande­ren süd­eu­ro­päi­schen Län­dern auf­er­legt wur­den, sind her­kömm­li­che Gren­zen zwi­schen Natio­nal­staa­ten in der EU bzw. zwi­schen der EU und ande­ren Welt­re­gio­nen nicht mehr so ein­fach auszumachen.

Rund um die The­men Arbeit/Prekariat, Recht auf Stadt und Migration/Flucht haben sich am 26./27. April 2013 Aktivist_innen aus zahl­rei­chen Län­dern Euro­pas in Wup­per­tal über die Ver­gan­gen­heit und die Per­spek­ti­ven von trans­na­tio­na­ler Zusam­men­ar­beit und von trans­na­tio­na­lem Ler­nen aus­ge­tauscht. Die Legi­ti­mi­tät der kapi­ta­lis­ti­schen EU-Poli­tik, die sogar die bür­ger­lich-demo­kra­ti­schen Grund­ord­nun­gen in den Mit­glieds­staa­ten unter­mi­niert und deut­lich auto­ri­tä­re Züge trägt, wird durch immer mehr Men­schen in Fra­ge gestellt. Aber aus­ge­rech­net jetzt ist der Pro­zess der Euro­päi­schen Sozi­al­fo­ren – nir­gends gab es mehr Aus­tausch und Ver­net­zung von eman­zi­pa­to­ri­schen Orga­ni­sa­tio­nen und Bewe­gun­gen aus den ver­schie­dens­ten Län­dern Euro­pas – ins Sto­cken gera­ten. Wo sind die kon­kre­ten Pro­jek­te trans­na­tio­na­ler Soli­da­ri­täts- und Orga­ni­sie­rungs­ar­beit heu­te zu fin­den? Wel­che Mög­lich­kei­ten exis­tie­ren, die eman­zi­pa­to­ri­sche Kämp­fe mit denen gegen Sozi­al­ab­bau, Ras­sis­mus und kapi­ta­lis­ti­sche Welt­wirt­schaft mit­ein­an­der zu ver­knüp­fen? – Und nicht zuletzt: Was sind die Moti­ve des eige­nen Enga­ge­ments in soli­da­ri­schen Kampagnen?

Die Inter­net­sei­te von #cross_solidarity doku­men­tiert die Tagung in Wort und Bild, bie­tet aber auch jen­seits des­sen inno­va­ti­ve Per­spek­ti­ven auf Fra­gen rund um zeit­ge­mä­ßen Inter­na­tio­na­lis­mus, eine neue inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät und die Bedin­gun­gen für eine gelin­gen­de trans­na­tio­na­le Organisierung.

In die­sem 15-Minu­ten-Clip fin­den sich Kurz­in­ter­views mit Referent_innen und Teilnehmer_innen der Tagung (bit­te das Cap­tu­re-Zei­chen in der Leis­te anschal­ten, dann kom­men die Unter­ti­tel in Eng­lisch und Deutsch sowie für Gehörlose).