Die Angriffszahlen in Berlin sind massiv gestiegen; Rassismus ist das häufigste Tatmotiv. Die meisten Angriffe finden in Marzahn statt.
ReachOut, die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, verzeichnet 320 Angriffe für das Jahr 2015.
Das ist ein Anstieg von fast 80% der Gewalttaten und massiven Bedrohungen im Vergleich zu 2014. Rassismus steht als Tatmotiv im Vordergrund. Insgesamt werden 412 Menschen verletzt und bedroht. Allein im Umfeld von Geflüchtetenunterkünften erfuhren wir von 39 Angriffen. Weiterlesen „Berlin 2015: 320 rechte, rassistische und antisemitische Angriffe“
Author: Tessa Arsovska
Opferberatungsstellen: Dramatischer Anstieg rassistischer Gewalt
*Rechts motivierte Angriffe im Vergleich zu 2014 nahezu verdoppelt* + *Dramatischer Anstieg rassistischer Gewalt* + *146 Angriffe an Geflüchtetenunterkünften, darunter 45 Brandanschläge*
Im Jahr 2015 stieg die Zahl politisch rechts, rassistisch und antisemitisch motivierter Gewalttaten erneut deutlich an. In den ostdeutschen Bundesländern und Berlin haben sich die Angriffe von 782 auf 1468 nahezu verdoppelt. Mit Nordrhein-Westfalen legt erstmalig auch ein westdeutsches Bundesland unabhängige Zahlen zur Angriffssituation vor. 279 rechtsmotivierte Angriffe wurden in dem bevölkerungsreichsten Bundesland gezählt, 1747 sind es damit in der Summe. Mindestens 2237 Personen wurden 2015 in den sieben Bundesländern verletzt und massiv bedroht. Weiterlesen „Opferberatungsstellen: Dramatischer Anstieg rassistischer Gewalt“
Löbau: „Wir fordern ein Ende des Kuschelns mit AfD und PEGIDA“
Auch in Löbau hat es am Wochenende 20./21. Februar 2016 einen gefährlichen Anschlag mit Molotowcocktails auf eine Geflüchteten-Unterkunft gegeben. Das Gebäude beherbert derzeit 300 Asylsuchende, der Anschlag war also versuchter Mord an den Bewohnern. Wir dokumentieren hier die Pressemitteilung der geschätzten Kolleg_innen von „Augen auf e.V.“ Oberlausitz:
„Die Saat geht auf – gedüngt durch eine Kultur des Schweigens und Wegsehens
Sächsische, zivilgesellschaftliche Initiativen verurteilen den versuchten Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim in Löbau und die unglaubliche Pogromstimmung während und nach dem Brand eines geplanten Flüchtlingsheimes in Bautzen und fordern von der demokratischen Gesellschaft konsequentes und entschlossenes Handeln. Weiterlesen „Löbau: „Wir fordern ein Ende des Kuschelns mit AfD und PEGIDA““
Buchenwald-Gedenken und Antifaschismus in der DDR
Ein alter, hochsensibler Streit ist kürzlich mit dem Radiobeitrag „Mythen und Lügen des DDR-Antifaschismus“ am 3. Februar 2016 auf Deutschlandradio Kultur neu aufgebrochen: Es geht um die Selbstbefreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald am 11. April 1945, kurz bevor die US-Armee eintraf. Einmal mehr sah sich der Präsident des Buchenwald-Komitees Bertrand Herz zu einer Klarsatellung veranlasst. Wir dokumentieren seine Erwiderung auf die DLR-Sendung (französisches Original unten):
„Erklärung des Präsidenten des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos bezüglich Behauptungen von Marco Feingold, ehemaliger KZ-Häftling
Während einer Sendung von Deutschland Radiokultur vom 3. 2. 2016, hat Marco Feingold, ein ehemaliger österreichischer Häftling von Auschwitz und Buchenwald behauptet, dass es am 11. April 1945 « keinen Schuss zwischen den Häftlingen und der SS gegeben hat », (…) weil, so Marco Feingold, alle SS-Wächter schon am Vormittag das Lager und die Wachtürme verlassen hatten ».
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Website „Todesopfer rechter Gewalt in Brandenburg“ jetzt aktualisiert
Zum 20. Todestag von Sven Beuter geht die Opferperspektive mit ihrer aktualisierten Website zu Todesopfern rechter Gewalt in Brandenburg online. Im Vordergrund steht verstärkt das Gedenken an die seit 1990 von Nazis Getöteten. Neue Erkenntnisse wurden in die Darstellungen und Einschätzungen der Todesfälle einbezogen. Wir dokumentieren hier die Pressemitteilung der geschätzten Kolleg_innen der Opferperspektive e.V. vom 15. Februar 2016:
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