Denk- und Handlungsformen, die an rassistische Unterscheidungen anschließen und die kulturell-diskursive Geltung dieser Formen bekräftigen, vermitteln auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit betrifft Einzelperson und Gruppen; sie ist aber auch kennzeichnend für organisationale (etwa für Institutionen des Bildungssystems) und strukturelle Zusammenhänge (etwa Rechtsprechung). Diskurse und Praxen, die Ausdruck natio-ethno-kultureller Dominanzverhältnisse sind, bestätigen und stabilisieren das System rassistischer Unterscheidungen.
Rassismuskritik bezeichnet ein erkenntnispolitisches Engagement, das Deutungen und Termini, eine Sprache also anbietet, erprobt, weiterentwickelt, um dieses machtvolle System als solches zu erkennen, reflexiv, kritisch zu hinterfragen. Mittels Sprache und Kritik können Handlungsalternativen entwickelt werden. Weiterlesen „Zur Notwendigkeit einer rassismuskritischen Sprache“