Laizität, oder: wie sag ich’s meinen deutschen Genoss_innen?

Nicht erst seit den Anschlä­gen auf die Redak­ti­on von Char­lie Heb­do und auf einen kosche­ren Super­markt, und seit alle Char­lie sind, bli­cken deut­sche Lin­ke häu­fig mit sehn­süch­ti­gen Augen nach Frank­reich, wo sie die offi­zi­el­le Tren­nung von Staat und Kir­che benei­den, die sie sich für Deutsch­land her­bei­seh­nen. Lai­zi­tät, oder Säku­la­ris­mus nach fran­zö­si­scher Art, hat eine lan­ge und kom­pli­zier­te Geschich­te, genau­so wie die vie­len ande­ren For­men der Seku­la­ri­tät, die im glo­ba­len Nord­wes­ten ent­wi­ckelt und teil­wei­se im „Rest“ der Welt umge­setzt wur­den. Die fran­zö­si­sche Repu­blik wird oft als die idea­le und defi­ni­ti­ve Tren­nung von Poli­tik und Reli­gi­on dar­ge­stellt, da sie kei­ne staat­li­chen Sub­ven­tio­nen für Reli­gi­on vor­sieht. Die­se radi­ka­le Tren­nung soll die Reli­gi­ons­frei­heit garan­tie­ren, sowie für Indi­vi­dua­li­sie­rung und Pri­va­ti­sie­rung der Reli­gi­on sor­gen. Für die deut­sche Lin­ke, die täg­lich mit der soge­nann­ten „hin­ken­den Tren­nung“ des deut­schen Säku­la­ris­mus in Form von Kir­chen­steu­ern, Reli­gi­ons­un­ter­richt an staat­li­chen Schu­len oder mit Kreu­zen in den Gericht­saa­len Bay­erns kon­fron­tiert ist, klingt es ver­lo­ckend, eine genui­ne Befrei­ung der Poli­tik von der Reli­gi­on wie in Frank­reich zu schaf­fen. Der deut­sche Staat ist – auch wenn es kei­ne offi­zi­el­le Staats­re­li­gi­on gibt – christ­lich, und macht auch kei­nen gro­ßen Hehl draus. Wei­ter­le­sen „Lai­zi­tät, oder: wie sag ich’s mei­nen deut­schen Genoss_innen?“