Ende Juni 2013 feierte die Stadt Wolfsburg mit großem Aufwand ihr 75–jähriges Bestehen. Bunte Feste mit Hüpfburgen, kulinarische Leckereien, ein 38 Meter hohes Riesenrad, Konzerte, Wein und Gesang über mehrere Tage. Rund 200.000 Besucher_innen versetzten die Stadt in einen freudetaumelnden Ausnahmezustand. «Das Wolfsburger Geburtstagsfest hat gezeigt, was die Stadt kann: eine tolle Party veranstalten und richtig gut feiern», bilanzierte so auch folgerichtig Joachim Schingale von der Wolfsburg-Marketing-Gesellschaft. So feierte man sich selbst und seine Geschichte, und blendete diese dabei doch fast gänzlich aus. Wer will beim Feiern denn da auch schon an einen NS-Musterbetrieb, an «Kraft durch Freude», an Zwangsarbeit und KZ-Sklav_innen denken? Wolfsburg vor 75 Jahren, war da nicht was?